Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen






Buchhinweis














Bibliographische Angaben:

Nilda Inkermann: Eine hegemonietheoretisch inspirierte Analyse der Transformationsverständnisse von Bildungsakteur*innen des Globalen Lernens. Reihe:Wochenschau Wissenschaft. Wochenschau-Verlag. Frankfurt . 336 S. 2025. ISBN 978-3-7344-1680-4




ZUM BUCH:

 

 

Globales Lernen ist in vielen Bildungszusammenhängen verankert. Der „Orientierungsrahmen für den Bereich Globale Entwicklung“1 benennt sowohl für Schulfächer als auch für die Schule allgemein Orientierungspunkte. Globales Lernen verrsteht sich heute nach einer langen Entwicklung (auch) als besonderer Akzent im Rahmen der „Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung. In der außerschulischen Bildungsarbeit sind viele Nichtregierungsorganisationen (NROs) im Globalen Lernen engagiert,

Dieses Buch geht der Frage nach, „welche impliziten und expliziten Transformationsvorstellungen ... den Konzepten Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zugrunde“ liegen. Insgesamt wird von der Autorin eine machtkritische“ Perspektive eingenommen.

Die Welt ist heute um ein Vielfaches vernetzter als noch vor einigen Jahrzehnten. Nicht nur ist die wirtschaftliche, soziale und mediale Öffentlichkeit erheblich globalisiert – vor allem auch die ökologische Frage ist eine globale.

In Lehrplänen spiegeln sich diese globale Dimension und die ethischen und politischen Verantwortlichkeiten, die damit einhergehen, nur ungenügend wider. Deshalb formiert sich seit den 1990er Jahren Globales Lernen als Konzept und Interventionspraxis (Overwien/Rathenow 2009). Die vorliegende Arbeit erschließt den Umgang außerschulischer Bildungsakteur*innen des Globalen Lernens mit bestehenden gesellschaftlichen Herausforderungen und arbeitet heraus, in welcher Weise die politisch umkämpfte Frage, wie wir als Gesellschaft leben wollen, immer auch in Bildungskontexten ausgetragen wird. Um diesen Fragen zu begegnen, habe ich im Rahmen der vorliegenden Studie Bildungspraxen des Globalen Lernens aus Sicht von Bildungsakteur*innen in diesem Feld analysiert und deren Vorstellungen über gesellschaftliche Krisen und notwendige Veränderungen – als deren Transformationsvorstellungen – untersucht. Im Zusammenhang damit ging es zudem um die Frage, welche Rolle Bildung und im speziellen Globales Lernen für gesellschaftliche Transformationsprozesse im Kontext schulischer und außerschulischer Bildungssettings

einnehmen kann.“ (S.8) - so beschreibt die Autorin Schwerpunkte ihrer Arbeit. Im Blick ist Bildungsarbeit - schulisch und außerschulisch.

Die Inhaltsübersicht veerdeutlicht die gewählten Schwerpunktsetzungen.

 

Inhaltsübersicht

 

 

1 Einleitung

1.1 Erkenntnisinteresse der Arbeit
1.2 Struktur der Arbeit

2 Transformation als Ringen mit gesellschaftlichen Herausforderungen 

2.1 Die Multiple Krise als ein Kontext von Transformationspolitiken
2.2 Dimensionen des Transformationsbegriffs
2.3 Hegemonie und Transformation
2.4 Deutungskämpfe um hegemoniale Verhältnisse

3 Bildung (in) der Transformation

3.1 Eine hegemonietheoretische Perspektive auf Bildung
3.2 Das Bildungskonzept des Globalen Lernens

4 Globales Lernen in der empirischen Untersuchung

4.1 Zielsetzung und Fragestellung der Arbeit
4.2 Annahmen und Prinzipien qualitativer Sozialforschung
4.3 Forschungsgegenstand: Transformationsverständnisse im Globalen Lernen
4.4 Datenerhebung
4.5 Datenauswertung: Die inhaltlich strukturierende Inhaltsanalyse

5 Globales Lernen (in) der Transformation – Ergebnisse der empirischen Analyse

5.1 Transformationsverständnisse im Feld des Globalen Lernens
   5.1.1 Globales Lernen und BNE – „als Einstellungs- und Geschmacksfrage“
   5.1.2 Inhaltsaspekte des Globalen Lernens
   5.1.3 Zielaspekt des Globalen Lernens
   5.1.4 Vermittlungsaspekte des Globalen Lernens
   5.1.5 Politisch-normative Orientierungen im Globalen Lernen

5.2 Strukturelle Rahmenbedingungen der Bildungspraxen des Globalen Lernens
   5.2.1 Förderlogiken und Ressourcen
   5.2.2 Arbeitsorganisation
   5.2.3 Kooperation mit Schule

6 Zusammenfassende Ergebnisdarstellung

7 Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

 

zur Autorin:

 

Nilda Inkermann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Didaktik der politischen Bildung der Universität Kassel. Sie ist Mitglied des I.L.A. Kollektivs und des Forums kritische politische Bildung


1  „Diskurse um das Schlagwort ‚nachhaltige Entwicklung‘ prägten auch die Herausbildung des Bildungskonzeptes Globales Lernen und trugen zu dessen Etablierung bei. Globales Lernen lässt sich zu progressiven Projekten gesellschaftlicher Veränderung ins Verhältnis setzen (Brand 2017: 26). Globales Lernen ist traditionell stark im Kontext von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und teilweise auch in sozialen Bewegungen verankert. Unterschiedliche Bildungsträger – insbesondere NGOs und bewegungsbezogene Bildungsakteur*innen – haben in den letzten Jahren diverse Unterrichtsmaterialien erarbeitet und sind damit eine wichtige Unterstützung für formelle und non-formelle Bildungseinrichtungen. Die Integration von Themen globaler Entwicklung in den schulischen Unterricht wird im Orientierungsrahmen für den Bereich Globale Entwicklung, der erstmals 2007 veröffentlicht wurde und 2016 in einer überarbeiteten und ergänzten Auflage erschien, verdeutlicht und als Querschnittsaufgabe verstanden. In diesem Zusammenhang wird zudem der Anspruch formuliert, „[…] in einer Zeit großer globaler Herausforderungen sicherzustellen, dass Bildungsqualität in unseren Schulen das Fundament zukunftsfähiger Entwicklung ausmacht“ (KMK et al. 2016: 16). (S.10f)

 




Einordnung für die Bildungsarbeit

Dieses Buch nimmt den „Globales Lernens“ und seiner Akteurinnen und Akteure aus der Sicht von Fachwissenschaften (Pädagogik, Politikwissenchaft, Didaktik der Politikwissenschaft in den Blick und zeigt auch Anknüpfungspunkte für zukünftige Entwicklungen auf.



Martin Geisz, 2024