Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen



Buchhinweis


Stichworte: Afghanistan, Gegenwart und Zukunft Afghanistans, Taliban












Bibliographische Angaben:

Christoph Reuter: "Wir waren glücklich hier"

Afghanistan nach dem Sieg der Taliban
Ein Roadtrip
Ein SPIEGEL-Buch / mit 16-seitigem Bildteil

dva. München 2023.

ISBN: 978-3-421-07005-0




ZUM BUCH:

Der Autor ist ein Kenner Afghanistans, seit zwanzig Jahren berichtet er als Spiegel Korrespondent aus Afghanistan. In diesem Buch bietet er in 15 Kapiteln von Reisen in Regionen, die bei uns total unbekannt sind. Thema werden die neuen Machtverhältnissen (die oft genug die neuen Herren, die Taliban überfordern) und von Menschen, die alles verloren haben und trotzdem ihr Land nicht verlassen und aufgeben wollen. Damit werden historische und gesellschaftspolitische Entwicklungen sichtbar, gleichzeitig die problematische Entwicklung des Landes.

Er formuliert: „Davon, vor allem, handelt dieses Buch: ein Roadtrip durchs neue Emirat der Taliban. Jede dieser Reisen hatte ein Ziel, aber nicht minder aufschlussreich waren die endlosen Fahrten dorthin: die verwunderte Einsicht von Dorfbewohnern, jahrelang die Anwesenheit der Ausländer verflucht zu haben und nun erst zu merken, dass die ja drei Viertel des Staates finanziert haben; abendliche Gespräche in kleinen Restaurants und ländlichen Herbergen über die großen Themen: Wollten wir die Taliban? Was überhaupt haben wir gewollt? Was machen wir nun, da wir auf uns allein gestellt sind? ...“ (S. 8f.)


zum Autor (Verlagsinformation)

 

Christoph Reuter, geboren 1968, gehört regelmäßig zu den letzten westlichen Journalisten, die aus den Krisenregionen der arabischen Welt wie Syrien, dem Nordirak oder Afghanistan berichten. Der studierte Islamwissenschaftler spricht fließend Arabisch und arbeitete für »Die Zeit« und den »Stern«, seit 2011 schreibt er als Korrespondent für den SPIEGEL. Neben zahlreichen preisgekrönten Reportagen veröffentlichte Christoph Reuter u. a. die Bücher »Mein Leben ist eine Waffe« (2002) über Selbstmordattentäter und, gemeinsam mit Susanne Fischer, »Café Bagdad« (2004) über den Alltag im umkämpften Irak. Für seine Recherchen über den »Islamischen Staat« wurde er u. a. als »Reporter des Jahres« ausgezeichnet, sein Bestseller »Die schwarze Macht. Der ›Islamische Staat‹ und die Strategen des Terrors« (2015) gewann den NDR Kultur Sachbuchpreis als bestes Sachbuch des Jahres. Für seine Berichterstattung aus dem Krieg in der Ukraine erhielt Christoph Reuter 2022 den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus.“ (Quelle: https://www.penguinrandomhouse.de/Autor/Christoph-Reuter/p69582.rhd )

 

 




Einordnung für die Bildungsarbeit

Globales Lernen“ kann in vielen Themen- und Sachzusammenhängen den Blick auf Afghanistan richten - durchaus oft auch mit dem Ziel, neue Perspektiven zur Zukunftsentwicklung des Landes in den Blick zu bekommen. Das Buch bietet dafür anschaulich eine Fülle von Informationen zu aktuellen Entwicklungen und zu den geschichtlichen und aktuell gesellschaftlichen Hintergründen. Das folgende Zitat kann als Ausgangspunkt für Diskussionen genommen werden (Ab ca. Klasse 10):

So opportunistisch es war, 20 Jahre lang Unsummen in den Selbstbetrug zu investieren man sei auf dem Weg in ein demokratisches, friedliches Afghanistan, so opportunistisch ist es auch heute, den Staat und seine knapp 40 Millionen Einwohner zu ignorieren, indem man nicht einmal die beherrschende Macht anerkennt. Man muss die nicht mögen, aber erreicht so auch nichts für die weiter Entwicklung des Landes ...“ (S. 323).

 




Martin Geisz, April 2023