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Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen
Buchhinweis
Stichworte: Unternehmensethik, Globalisierunng, Menschenrechte
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Bibliographische Angaben: |
Sebastian Burger: Abhilfeverantwortung global agierender Unternehmen. Wie Wirtschaft, Politik und Gesellschaft Globalisierung menschenrechtskonform gestalten können 322 Seiten. oekom-Verlag. München 2021 ISBN 978-3-96238-336-7,
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ZUM BUCH: |
„Am Anfang dieser Arbeit standen zwei Fragen: Wer ist für das ferne Leid in den komplexen Lieferketten und Wertschöpfungsnetzwerken global agierender Unternehmen verantwortlich? Und um welche Verantwortung handelt es sich hier? Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Abhilfe für das ferne Leid zu schaffen, ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Mit anderen Worten lässt sich folgendes Fazit ziehen: Um moralisch untragbare Zustände von Menschenrechtsverletzungen Betroffener zu verbessern, wird ein Verantwortungsprinzip benötigt, das einen angemessenen Opferschutz gewährleistet und damit das Wohlergehen auf der Welt maximiert. Das in dieser Arbeit vorgeschlagene Konzept der Abhilfeverantwortung besitzt eine pluralistische Betrachtungsweise und weist Akteuren, die in verschiedenen Arten mit den Betroffenen (durch Ergebnisverantwortung, kausale oder moralische Verantwortung sowie Nutznießerschaft oder Kapazität) verbunden sind, Verantwortung zu. Diese Abhilfeverantwortung kann unter verschiedenen Akteuren aufgeteilt werden, wobei global agierende Unternehmen aufgrund ihrer Verbindungen zu den Betroffenen eine zentrale Rolle spielen.“ (S. III) - So formuliert der Autor dieser Dissertation am Anfang seiner Arbeit. Der Pressetext des Verlags formuliert zu den Schwerpunkten: „Sweatshops der Textilproduktion in Asien und die Kobaltgewinnung in Afrika sind nur zwei Hotspots, an denen die negativen Folgen der Globalisierung besonders deutlich abzulesen sind. Sie stehen beispielhaft für die Versäumnisse, die in unserer Welt offener Grenzen und Märkte in den Blick gerückt werden müssen – und für die es dringend Lösungen bedarf. Das hier vorgestellte Konzept der Abhilfeverantwortung kann ein durchsetzungsstarkes Instrument darstellen, wenn es um die Einhaltung von Menschenrechten sowie die Vermeidung und Kompensation von Menschenrechtsverletzungen geht. Es setzt beim Erkennen moralisch untragbarer Zustände an und schließt die Suche nach Akteuren ein, die diese Zustände beseitigen können. Die Entwicklung zu einer globalisierten Weltordnung gilt als unumkehrbar. Ihre historischen Vorläufer wären weder wünschenswert, noch sind positive Effekte der Globalisierung zu bestreiten. Gleichwohl aber muss Verantwortung in der Sozialen Marktwirtschaft neu definiert und zugewiesen werden, wie es dieses Buch entlang der Theorie des Utilitarismus zeigt: Es ist damit mehr als ein Baustein zur wissenschaftlichen Debatte, sondern enthält anwendbare Leitplanken und Ansätze für die CSR-Strategien von Unternehmen. Diese jedoch gehen einen Schritt weiter als bloße Absichtserklärungen und berücksichtigen die Interessen wirklich aller beteiligten gesellschaftlichen Akteure.
Inhaltsverzeichnis Vorwort Zusammenfassung 1 Einleitung 2 Zum Stand der Forschung: Verantwortung und Pflicht in der Wirtschaft 3 Verursacher, Nutznießer und Wohltäter? 4 Die Abhilfeverantwortung global agierender Unternehmen 5 Praxis der Abhilfeverantwortung im Wirtschaftskontext: ein erster Ausblick 6 Synthese: Die Abhilfeverantwortung global agierender Unternehmen – ein A Katalog der Menschenrechte für Unternehmen B Normenkatalog für Unternehmen
zum Autor: Sebastian Burger promovierte an der Universität Mannheim und verantwortete den Bereich „Wirtschaft & Ethik“ der Evangelischen Akademie der Pfalz. Mittlerweile arbeitet er am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung als wissenschaftlicher Referent und ist Geschäftsführer der CA – Consulting Akademie Unternehmensethik gUG. (Verlagsinformation)
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Martin Geisz, Januar 2022