Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen

und Religionsunterricht


Buchhinweis


Stichworte: Namibia, Kolonialismus, Postkoloniale Zukunft












Bibliographische Angaben:

Henning Melber/Kirstin Platt (Hrsg.): Koloniale Vergangenheit – Postkoloniale Zukunft? Die deutsch-namibischen Beziehungen neu denken. Mit Beiträgen von Tom K. Alweendo, Rakkel Andreas, Julia Böcker, Medardus Brehl, Sevim Dagdelen, Albert Gouaffo, Dag Henrichsen, Naita Hishoono, Dominic Johnson, Uazuvara Katjivena, Horst Kleinschmidt, Adetoun Küppers-Adebisi, Michael Küppers-Adebisi, Carola Lentz, Henning Melber, Stephan Mühr, Jephta Nghuherimo, Kristin Platt, Ruprecht Polenz, Sylvia Schlettwein, Calle Schlettwein, Bernardus Swartbooi, Uwe Timm, McHenry Venaani, Erika von Wietersheim, Olaf Zimmermann

Branders&Apsel Verlag. Frankfurt 1. Aufl. 2022

ISBN 9783955583217

 




ZUM BUCH:

2021 wurde von den Sonderbeauftragten Deutschlands und Namibias nach neun Verhandlungsrunden seit Ende 2015 ein »Versöhnungsabkommen« auf den Weg gebracht. Dies ist ein ziemlich einzigartigen Schritt einer ehemaligen Kolonialmach. Dieses Abkommen erkennt den in Südwestafrika verübten Völkermord politisch und moralisch an. Diese „Geste der Anerkennung“ wird in Deutschland und Namibia durchaus kontrovers diskutiert.

 

In zwei großen Teilen stellt dieses Buch vor diesem Hintergrund verschiedene Perspektiven in unterschiedlich akzentuierten Beiträgen vor (Politik, Zivilgesellschaft und Kultur in Deutschland, die Sicht der Betroffenen in Namibia ...).

 

- Die Last kolonialer Hypotheken: Perspektiven nicht nur zu Namibia

- Deutschland und Namibia in Geschichte unnd Gegenwart: Namibische Wirklichkeiten

 

 Die Herausgeber formulieren im Vorwort: „Wir hoffen, dass der Versuch gelungen ist, die vielschichtigen Perspektiven in einem anregenden Panorama zu versammeln, das zeigt, dass wir die Erfahrung der kolonialen Vergangenheit nicht erinnern können, wenn sie nicht zuerst erzählt wird. Daher verbindet sich das allgemeinere Anliegen einer Auseinandersetzung mit kolonialer Geschichte und deren Herausforderungen in der Gegenwart Deutschlands mit dem Bemühen, bislang weitgehend ignorierten Stimmen aus Namibia Gehör zu verschaffen. Sie verdienen es, auf ihrer schmerzlichen Erkundungsreise durch ihre Erfahrungen mit Deutsch-namibischen Wirklichkeiten ernst genommen und begriffe zu werden“ (S.9).

 Zu HerausgeberIn (Verlagsinformationen):

Henning Melber, geboren 1950 in Stuttgart, kam 1967 als Sohn von Einwanderern nach Namibia, wo er 1974 der antikolonialen Befreiungsbewegung SWAPO beitrat. Ab 1975 war er persona non grata in Namibia (bis 1989) und in Südafrika (bis 1993). Er studierte Politikwissenschaften und Soziologie an der Freien Universität Berlin, promovierte und habilitierte an der Universität Bremen. Ab 1992 leitete er die Namibian Economic Policy Research Unit in Windhoek. 2000 wechselte er als Forschungsdirektor an das Nordic Africa Institute in Uppsala, wo er von 2006 bis 2012 die Dag Hammarskjöld Stiftung leitete. Beiden Institutionen ist er weiterhin in beratender Funktion verbunden. Er ist Extraordinary Professor am Department of Political Sciences der Universität Pretoria und Centre for Gender and Africa Studies der University of the Free State in Bloemfontein, Senior Research Fellow am Institute for Commonwealth Studies der Universität London sowie seit 2017 Präsident der European Association of Development Research and Training Institutes (EADI). Bei Brandes & Apsel sind von ihm Bücher u. a. zu Rassismus, globaler Solidarität, Dag Hammarskjöld und Namibia erschienen, zuletzt: Deutschland und Afrika – Anatomie eines komplexen Verhältnisses (2019).


PD Dr. Kristin Platt ist Kulturwissenschaftlerin und Sozialpsychologin am Institut für Diaspora- und Genozidforschung der Ruhr-Universität Bochum. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören Genozidforschung, Diasporaforschung und Trauma­forschung und die Befassung mit individueller und kollektiver Gewaltbereitschaft in den Feldern Psychologie, Soziologie und Geschichtswissenschaft.







Martin Geisz, Mai 2022