Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen


Buchhinweis


Stichworte: Nachhaltigkeit,Mobilität, Verkehrsgerechtigkeit, Pandemiefolgen













Bibliographische Angaben:

Peter Hennicke, Thorsten/ Koska, Jana Rasch,, Oscar Reutter, Dieter Seifried : Nachhaltige Mobilität für alle. Ein Plädoyer für mehr Verkehrsgerechtigkeit oekom Verlag. München 2021. 432 Seiten ISBN 978-3-96238-279-7




ZUM BUCH:

Das Auto genießt bei uns weiter bemerkenswerte Privilegien. Ausbau und Förderung des Umweltverbundes aus ÖPNV, Schiene, SharingSystemen, Rad- und Fußverkehr – das sind bekannte Strategieelemente, werden aber weiter durch diese herrschende Privilegierung des Autos stark ausgebremst.

Trotzdem wird das Leitbild der autogerechten Stadt immer fragwürdiger. Verlangt werden die Sicherung von bedrohterr Natur und sinkender Lebensqualität: Verkehrsgerechtigkeit zu schaffen und die Hälfte der Autoflotte überflüssig zu machen sind prägende Forderungen. Beispiel ist das Handeln vieler Städte für eine menschengerechtere Mobilität - in

Paris, Kopenhagen, Freiburg und anderswo.

Das Buch will die Perspektive zeigen, dass eine Unterstützt durch eine engagiertere Verkehrspolitik von Bund und EU, aus kommunalen Verkehrsbewegungen eine nachhaltige Mobilität für alle in Stadt und Land werden können. Von der EU finanzierte Maßnahmenprogrammen wegen der Corona-Pandemie und für den Klimaschutz sind Chancen

für eine Verkehrswende erschließen.

Das Vorwort formuliert dies so:

Der politisch nicht intendierte, der Corona-Krise geschuldete Rückgang des CO2-Ausstoßes gibt Hinweise, wie die Abnahme wirtschaftlicher Aktivitäten zu einer wenn auch nur marginalen Reduktion der Umweltbelastung führen kann. Jedenfalls lehrt die Corona-Krise im Kampf gegen die Umweltkatastrophe zweierlei: Erstens muss die Übertragung dieser Art von Viren von Tieren auf Menschen durch einen Stopp der Inlandnahme von Naturreservaten im Zuge profitwirtschaftlicher Globalisierung verhindert werden. Zweitens bestärken auch die Erfahrungen mit der Corona-Krise die intensivierte Fortsetzung des Kampfes gegen die globale Klimanot. Dazu bedarf es gut begründeter und auch gegen Widerstände umsetzbarer Konzepte, die sich auf die strategischen Verursachungszentren der Klimakrise konzentrieren. Ein massiver Krisentreiber ist das bestehende Mobilitäts- und Verkehrssystem, das nur durch einen ökologisch grundlegenden Umbau entschärft werden kann“ (S.15).



Kapitelübersicht

Vorwort 15

1 Einleitung: Kein Klimaschutz ohne Verkehrswende

2 Corona und Mobilität: Krisen lösen – Chancen nutzen

3 Corona, Wirtschaft, Verkehr: Neu denken – nachhaltiger handeln

4 Das Leitbild: Nachhaltige Mobilität für alle

5 Ein »Weiter so« ist unmöglich: Die Verkehrs- und Emissionstrends

6 Externalisierung durch imperiale Verkehrsweise

7 Verteilungsgerechtigkeit: Der blinde Fleck der Verkehrspolitik

8 Die EU-Verkehrspolitik als Regelungsrahmen für die deutsche Verkehrspolitik

9 Stand deutscher Verkehrspolitik: Weit entfernt von einer Wende

10 Szenarien zur Verkehrszukunft: EU-weit und für Deutschland

11 E-Mobilität: Rettung der Autokonzerne oder des Klimas?

12 Strukturwandel gestalten: Die Zukunft der Autoindustrie

13 Automobilismus in der Sackgasse: Die Autopfadabhängigkeit

14 Kernstrategien für nachhaltige Mobilität

15 Hoffnungszeichen – Eine Ermutigung zum Handeln für die Verkehrswende

16 Ausblick: Das Notwendige tun



zur Autorin/Autoren

(Quelle: siehe: https://www.oekom.de/buch/nachhaltige-mobilitaet-fuer-alle-9783962382797/t-1/pressemappe.pdf )

Jana Rasch ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Wuppertal Instituts. Ihr inhaltlicher Fokus liegt bei Projekten im Bereich Energiepolitik, nachhaltigem Wirtschaften und Nachhaltigkeitsstrategien.



Peter Hennicke war Präsident des Wuppertal Instituts. Er ist Träger des deutschen Umweltpreises und Mitglied des Club of Rome. Er gilt als einer der Vordenker der deutschen Energiewende.



Thorsten Koska ist Co-Leiter des Forschungsbereichs Mobilität und Verkehrspolitik am Wuppertal Institut. Er hat Geschichte, Politikwissenschaft und Soziologie studiert und arbeitet seit zwölf Jahren in Forschungsprojekten und Reallaboren zur Verkehrswende. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Konzeption und Evaluation von Maßnahmen und Politikinstrumenten zur Förderung nachhaltiger Mobilität.



Dr. Oscar Reutter, promovierter Ingenieur, ist Raumplaner und arbeitet am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Seine Schwerpunkte sind Nachhaltiger Verkehr, Raumentwicklung und Umweltqualität. Er ist Lehrbeauftragter für »Zukunftsfähige Stadtentwicklung«; an der Bergischen Universität Wuppertal.



Dieter Seifried hat die Energiewende seit 1982 durch richtungsweisende und preisgekrönte Sachbücher, Studien und Projekte im Energie- und Verkehrsbereich begleitet. Seit über 20 Jahren ist er Geschäftsführer des Büro Ö-quadrat für ökologische und ökonomische Konzepte.



Leseprobe: https://www.oekom.de/_files_media/titel/leseproben/9783962382797.pdf






Einordnung für die Bildungsarbeit

Das Buch ist aktuell: Besonders die Verbindung von Chancen und Problemen, die sich aus der Bekämpfung und Eindämmung der gegenwärtigen Pandemie ergeben, beinhalten Chancen und Perspektiven, die auch im Rahmen der Bemühungen von „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ unbedingt aufgegriffen und auch mit Schülerinnen und Schülern diskutiert werden sollten. Schließlich geht es um Milliarden Euro, die zur Schaffung neuer Umwelt-und Lebenschancen angesichts der Krisenbewältigung nicht zuletzt zur Schaffung einer neuen und nachhaltigen Verkehrsgerechtigkeit eingesetzt werden sollten.

(Studierende, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler der Kurse in den Fächern „Politik und Wirtschaft“ und „Ethik/Philosophie“)




Martin Geisz, Juni 2021