Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen


Buchhinweis


Stichworte: -weltreligionen, Judentum, Antisemitismus, BRD













Bibliographische Angaben:

Levi Israel Ufferfilge: NICHT OHNE MEINE KIPPA! Mein Alltag in Deutschland zwischen Klischees und Antisemitismus. Tropen Verlag. Stuttgart 2021. ISBN 978-3-608-50412-5



ZUM BUCH:

 

Dieses Buch ist eine Sammlung meiner eigenen schlechten, auch guten, traurigen, auch heiteren Erfahrungen damit, in diesem Land als Jude sichtbar zu sein, und damit, was es bedeutet, mit einer Zielscheibe auf dem Hinterkopf zu leben. Es sind Erzählungen davon, wie die Kippa zu meinem Kopf kam und wofür es sich lohnt, sichtbar jüdisch zu bleiben. Auch Erzählungen davon, warum das mitunter so wehtut. Das Erleben, Widerfahren, Wehren und Weitermachen aus meinem Blickwinkel.“ (S. 13)

... „Dieses Buch sollte eine Zusammenstellung von Alltagsgeschichten sein und wurde mehr. Das Kapitel über mein Aufwachsen habe ich eigens für dieses Buch verfasst; ich konnte dazu kaum auf zuvor nieder-geschriebene Erinnerungen zurückgreifen. Ansonsten besteht das Buch aus den Erfahrungen, die ich mit jüdischer Sichtbarkeit mache, so wie ich sie unmittelbar nach dem Geschehen, manches Mal ein paar Stunden später aufgeschrieben habe. Für dieses Buch habe ich die Texte kontextualisiert und sortiert. Ich habe hauptsächlich aus den letzten zehn Jahren Erlebnisse ausgewählt, die einen Querschnitt ergeben sollen: nicht die Summe des Schlimmsten, aber auch keine Schönrednerei. Ich habe außerdem ganz andere Einblicke in mein Leben eingewoben, damit man erkennt, was auf dem Buchdeckel wirklich gezeigt wird: keine Kippa auf einem Hinterkopf, sondern eine insbesondere jüdische Person mit einem zugegeben langen Namen und einer eigenen Geschichte.“ (15)

- So formuliert der Autor Zielgedanken zu seinem Buch im Vorwort. Mit der Kippa zeigt er in der Öffentlichkeit bewusst seine Zugehörigkeit zum Volk Israel, jüdischer Kultur und Religion. Er wird so zum Gesprächspartner und Projektionsfläche für vorhandene Klischees gleichzeitig. Es entsteht so ein umfangreiches Spektrum von Lebenserfahrung eines Juden in _Deutschland … Als Lehrer und Schulleiter einer (jüdischen) Grundschule in Berlin ist er so durchaus Vorbild.

 

 

INHALTSÜBERSICHT

 

1 Am Anfang gab es keine Kippa

 

2 Nachbars Jude oder: Wie ich die Anonymität der Großstadt suchte und nicht fand

 

3 Omakind

 

4 Ist das ein Israeli? – Entdeckungen auf dem Campus

 

5 Aulem und Amalgam – Von jüdischen Worten und jüdischen Welten

 

6 Unterwegs – Der Goy fährt heute abweichend von Ihrem Gleis

 

7 Vater am Apparat – Ein Offizier und Unikum

 

8 Kakao, Kurden und Krawall – Beim Einkaufen neue Freunde finden

 

9 Lehrer Levi oder: Wie auf dem Herd das Feuer brennt

 

10 Weitermachen, wenn es wehtut

 

 

Leseprobe: http://www.klett-cotta.de/media/14/9783608504125.pdf

 

zum Autor:

 

Levi Israel Ufferfilge, geboren 1988 im nordwestfälischen Minden, hat Jüdische Studien und Jiddistik studiert. Nach seiner Promotion ist er heute als Schulleiter der Jewish International School – Masorti Grundschule in Berlin tätig. Über seine Erfahrungen als sichtbarer Jude schreibt er auf Twitter unter dem Hashtag #juedischinschland und auf Facebook, wo seine Anekdoten eine große Leserschaft haben.“ (https://www.klett-cotta.de/autor/Levi_Israel_Ufferfilge/132023)

 




Einordnung für die Bildungsarbeit

Globales Lernen braucht und sucht Perspektivenwechsel. Dieses Buch bietet Erfahrungen eines Menschen, der seine Herkunft und seine Religion in unserer Gesellschaft nicht verstecken will. Zum Wechsel der eigenen Perspektive lädt dieses Buch mit seinen vielfältigen und anschaulich lebensnah präsentierten Bdrichten und Erzählungen ein (Lehrkräfte, Studierende, Schülerinnen und Schüler ab ca. Klasse 9).



Martin Geisz, 2021