Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen


Buchhinweis


Stichworte: System, Ökologie, Krisen, Globbalisierung







Bibliographische Angaben:

Meinhard Miegel: Das System ist am Ende. Das Leben geht weiter. Verantwortung in Krisenzeiten. 160 Seiten, oekom Verlag. München 2020. ISBN 978-3-96238-208-7





Zum Buch:










Generationenlang waren die Menschen zuversichtlich, dass es ihnen, ihren Kindern und Kindeskindern bei systemgerechtem Verhalten immer besser gehen werde. Das hat sie weitermachen lassen und nicht selten sogar beflügelt. Worin dieses »besser« bestehen sollte, wurde nicht weiter hinterfragt. Materielles genügte. Was aber soll sie beflügeln, wenn die Erwartungen auf eine bessere Zukunft schwinden, sich ungelöste Probleme häufen und Antworten auf brennende Fragen ausbleiben? Die Welt sei in Unordnung, meinte unlängst die frühere US-amerikanische Außenministerin Madeleine Albright. Splitter dieser Unordnung sind im Folgenden zusammengetragen. Sie sollen Anlass sein, über Bestehendes nachzudenken und Mut für Künftiges zu machen. Denn das Leben geht weiter.“ (S.20) - so formuliert der Autor im ersten Kapitel des Buches.  

Er analysiert Systemkrisen der Gegenwart – von den vielfältigen ökologischen Problemen über die Rückkehr des Populismus bis zu den Folgen der Corona-Pandemie.  

In über 40 kurzen Essays fordert er, über Verantwortung nicht nur zu reden, sondern sie im täglichen Handeln sichtbar werden zu lassen.

Noch nie hat ein System einen so großen Teil der Menschheit in derart existenzielle Bedrängnis gebracht wie das jetzige. Doch viele Menschen wollen nicht sehen, »wie weit der Ast, auf dem wir sitzen, schon angesägt ist« . Er blickt in Schlaglichtern auf das Zeitgeschehen der letzten vier Jahre, flankiert von zwei begleitenden Texten zu den jüngsten Ereignissen. 

Miegel plädiert in seinem Buch für eine tiefgreifende kulturelle Erneuerung, eine Kultur des Teilens und der Teilhabe – und kritisiert Hochmut, Gier und den Wachstumswahn unserer Gesellschaft. Mit Sorge blickt er auf den Zustand der Volksparteien, den Raubbau an den Ressourcen oder das Fehlen einer tragenden Zukunftsperspektive. Sein Buch legt offen, wo Zukunft unwiederbringlich verloren geht und wo es an Kreativität bei der Krisenbewältigung mangelt.

Doch für ihn es gibt es auch Hoffnung: Wenn erkannt wird, dass unser ausgebranntes System nicht unveränderbar, sondern auch für andere Entwicklungen genutzt werden kann. Für den Autor ergeben sich Chancen, das Alte umzugestalten und Neues zu wagen – damit das Leben (gut) weitergeht.

 

Leseprobe - mit Inhaltsverzeichnis: https://www.oekom.de/_files_media/titel/leseproben/9783962382087.pdf (Aufruf 14.10.2020)

 

zum Autor:

 

Meinhard Miegel ist Autor zahlreicher Bücher (u.a. »Die deformierte Gesellschaft« (2002), »Epochenwende« (2005) sowie »Exit« (2010) und »Hybris« (2014). Er ist Vorstandsvorsitzender der »Stiftung kulturelle Erneuerung«, Beiratsmitglied zahlreicher wissenschaftlicher Einrichtungen und ständiger Berater von Politik und Wirtschaft.






Martin Geisz, Oktober 2020