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Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen
Buchhinweis
Stichworte: Zukunft, Nachhaltigkeit, Utopie, Entwicklung |
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Bibliographische Angaben: |
Christian Berg: Ist Nachhaltigkeit utopisch? Wie wir Barrieren überwinden und zukunftsfähig handeln 464 Seiten, oekom Verlag. 2020. , ISBN 978-3-96238-185-1 |
Zum Buch:
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Die Diskussion um Nachhaltigkeit ist zur Zeit zwar wegen „Corona-Krise“ in den Hintergrund getreten, bleibt aber aktuell und besonders dringlich - vom Ausgang und vor allem von „Handlungsfolgen“ hängt die Zukunft zukünftiger Entwicklungen ab. Es drohen Gefahren, die für Leben und Existenz mehr als bedrohlich sind. „Der vorliegende Bericht an den Club of Rome »Ist Nachhaltigkeit utopisch? Wie wir Barrieren überwinden und zukunftsfähig handeln« (engl. »Sustainable Action – Overcoming the Barriers«) widmet sich bemerkenswert ganzheitlich einer konzeptionellen, analytischen, moralischen, philosophischen, manchmal historischen 12 Bestandsaufnahme des Begriffs der Nachhaltigkeit. Christian Berg arbeitet sich vor zu den Barrieren und Hürden für den so dringend benötigten Umbruch und Wandel, stellt die Frage nach Prinzipien und Verantwortung, schlägt konkrete und abstrakte Lösungswege vor, um den Leserinnen und Lesern zu ermöglichen, schließlich und schlussfolgernd, das eigene Konzept des »Lebenswohls« (engl. »Futeranity«) zu entwickeln, welches Nachhaltigkeit als utopisches Ideal und übergeordnetes, gemeinsames Ziel definier.“ (S. 11 f) - so beschreibt die Einleitung des Buches den gewählten Zugang. Die Inhaltsübersicht vermittelt die Schwerpunkt des „neuen Berichts an den Club of Rome“.
INHALTSÜBERSICHT
Vorwort 15 1 Einleitung: Nachhaltigkeit – ein utopisches Ideal? 19 1.1 Ist Nachhaltigkeit ein »erschöpftes Konzept«? 19 1.2 Phasenübergang zur Nachhaltigkeit 32 1.3 Nachhaltigkeitsbarrieren verstehen 35 1.4 Prinzipien für nachhaltiges Handeln entwickeln 38 1.5 Das Konzept Nachhaltigkeit 41 1.6 Struktur des Buchs 53 1.7 Methodologischer Ansatz 56 1.8 Zusammenfassung der bisherigen Kerngedanken 59
TEIL 1 NACHHALTIGKEITSBARRIEREN - INTRINSISCHE BARRIEREN 64
2 Barrieren der physischen Wirklichkeit 65 2.1 Erntefaktor, Ressourcen und Umweltverschmutzung 65 2.2 Komplexität 73 3 Barrieren der menschlichen Natur 80 3.1 Kognitive Begrenzungen: Lineares Denken in kurzen Zeiträumen 80 3.2 Moralische Beschränkungen – Gier, Egoismus und Ignoranz 90 3.3 Die Kluft zwischen Werten und Verhalten (value-action gap) 95 3.4 Zielkonflikte 101 4 Soziale Barrieren 110 4.1 Systemträgheiten und Pfadabhängigkeiten 110 4.2 »Die Bedürfnisse der gegenwärtigen Generation befriedigen …« 115 4.3 Populismus und Fundamentalismus 130 4.4 Ungleichheiten 137 4.5 Interessenkonflikte 148
EXTRINSISCHE BARRIEREN I – INSTITUTIONELLE DEFIZITE 160 5 Wirtschaft: Marktversagen 161 5.1 Marktversagen 161 5.2 Die Proliferation ökonomischen Effizienzdenkens 182 6 Politik: Fehlende Governance für globale Herausforderungen 191 6.1 Herausforderungen der IGOs und multilateraler Verträge 193 6.2 Geopolitik und der Kampf um die Errichtung einer Weltordnung 211 7 Recht: Rechtliche Schwierigkeiten mit Blick auf Nachhaltigkeit 228 7.1 Fehlende Institutionalisierung einer Perspektive der Nachhaltigkeit 229 7.2 Einschränkung individueller Freiheiten zugunsten des Gemeinwohls? 238 8 Technologie: Diskrepanz zwischen Wirkmächtigkeit und Steuerungsfähigkeit 252 9 Strukturelle Silos: Fragmentierung von Wissen, Verwaltung und Verantwortung 263 9.1 Fragmentierung von Wissen 263 9.2 Fragmentierung der Administration 267 9.3 Fragmentierung von Verantwortung 269
EXTRINSISCHE BARRIEREN II – ZEITGEISTABHÄNGIGE BARRIEREN 278 10 Beschleunigung und kurzfristiges Denken 280 11 Konsumismus 288
TEIL 2 HANDLUNGSPRINZIPIEN
12 Warum Handlungsprinzipien? 302 12.1 Perspektivwechsel: die Sicht der Akteure 302 12.2 Warum »Prinzipien« für nachhaltiges Handeln? 303 12.3 Arten von Prinzipien 308 13 Naturbezogene Prinzipien 309 13.1 Dekarbonisieren 309 13.2 Kombination von Effizienz, Suffizienz und Konsistenz 314 13.3 Kapitalbilanz netto-positiv aufbauen – in ökologischer und sozialer Hinsicht! 322 13.4 Nachhaltig konsumieren: lokal, saisonal und vegetarisch 328 13.5 Verursacherprinzip 332 13.6 Vorsorgeprinzip 337 13.7 Faszination für die Wunder und die Schönheit der Natur kultivieren 341 14 Persönliche Prinzipien 345 14.1 Warum persönliche Prinzipien wichtig sind 345 14.2 Kontemplation und praxis einüben 349 14.3 Nicht zu sicher sein und Maßnahmen umsichtig anwenden 353 14.4 Genügsamkeit feiern 355 15 Gesellschaftsbezogene Prinzipien 359 15.1 Die meiste Unterstützung für die am wenigsten Privilegierten 359 15.2 Sich um wechselseitiges Verständnis, Vertrauen und multiple Vorteile bemühen 361 15.3 Den sozialen Zusammenhalt stärken 363 15.4 Die Stakeholder einbinden 367 15.5 Bildung befördern – Wissen teilen und zusammenarbeiten 369 16 Systembezogene Prinzipien 372 16.1 Systemisch denken und handeln 373 16.2 Vielfalt fördern 381 16.3 Transparenz erhöhen über öffentlich Relevantes 384 16.4 Optionenvielfalt erhalten oder erhöhen 389 17 Schlussfolgerung: Prinzipien nachhaltigen Handelns können Phasenübergang auslösen 391 17.1 Zusammenfassung: Barrieren überwinden 391 17.2 Das Ziel ist Lebenswohl/Futeranity: die Zukunft der Erde und des Menschlichen 395 17.3 Ausblick: Die Veränderung kommt 409 (Quelle: https://www.oekom.de/buch/ist-nachhaltigkeit-utopisch-9783962381851/t-1/pressemappe.pdf (Aufruf 24.4.2020)
zum Autor:
Christian Berg beschäftigt sich seit fast 20 Jahren in verschiedenen Rollen mit dem Thema Nachhaltigkeit – in Wirtschaft und Wissenschaft, Politikberatung und Zivilgesellschaft, etwa als Mitglied des deutschen Präsidiums des Club of Rome oder als Professor für Nachhaltigkeit an der TU Clausthal. Immer wieder hat er erlebt, wie großartige Ideen nicht umgesetzt wurden. Das hat ihn nicht losgelassen. Er wollte wissen, warum das so ist – und was wir tun können, um dies zu ändern. (https://www.oekom.de/buch/ist-nachhaltigkeit-utopisch-9783962381851 Aufruf 24.4.2020)
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Einordnung für die Bildungsarbeit |
Die Thematik des Buches ist Gegenstand vieler Fächer und Projekte im Bereich Globalen Lernens - besonders in den Kursen der betroffenen Fächer in der Sekundarstufe II (Politik und wirtschaft, Biologie, auch Ethik und Religion). Ich empfehle das Buch zur Anschaffung für die Schulbibliothek in Schulen mit Sekundarstufe II. |
Martin Geisz, April 2020