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 Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen 
 Buchhinweis 
 Stichworte: Zeitgeschichte, Staat, Zivilgesellschaft, DDR, BRD, Demonstrationen  | 
		
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 Bibliographische Angaben:  | 
			
				 PATRICK
				BAUER  | 
		
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 Zum Buch: 
 
 
 
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 Fünf
				Tage vor Öffnung der DDR Grenze nach Westen  gab es in
				Berlin eine Demonstration, von den staatlichen Behörden
				genehmigt. 500 000 Menschen demonstrierten am 4. November auf dem
				Berliner Alexanderplatz, damals wie heute die „Mitte“
				von Berlin. Vor allem Künstler hatten dazu aufgerufen.
				Redner waren  Schauspieler, Schriftsteller, Filmregisseure und
				auch Personen aus der  politischen (SED-) Nomenklatura. Auf der
				Rednerliste standen 26 Namen: u.a. Christa Wolf und Stefan Heym,
				Heiner Müller, Marianne Birthler,  Johanna Schall, Jens
				Reich, Ulrich Mühe und Jan Josef Liefers, Friedrich
				Schorlemmer … es sprachen auch die SED-Mitglieder Gregor
				Gysi und Lothar Bisky, Ex-Stasi-General Markus Wolf und
				Politbüromitglied Günter Schabowski. Die einen –
				aus der Politik - versuchten zu retten, was zu retten war. Die
				anderen forderten, was plötzlich denkbar schien. Thema waren
				Pressefreiheit, Reisefreiheit,  freie Wahlen. – Kein Thema
				war eine schnelle Wiedervereinigung oder gar ein wie auch immer
				gearteter Anschluss an die BRD. „Der 4. November ist ein
				Tag zwischen den Zeiten. Das Alte ist am Ende. Das Neue hat noch
				nicht begonnen. Die Macht liegt auf der Straße. Die
				Freiheit in der Luft. Die Menschen auf dem Alexanderplatz träumen
				unterschiedliche Träume, aber sie alle träumen, und
				weil die Weltgeschichte gerade Wochenende macht, weckt sie
				niemand. Alles scheint möglich“ (S.16). – So
				formuliert der Autor im Prolog des Buches. Prolog Erster Teil: Davor Zweiter Teil: Der 4. November 1989 Dritter Teil: Danach Epilog 
 Zum Autor PATRICK BAUER (* 1983) arbeitete zunächst als Reporter, 2006 Redakteur und 2012 -2014 Chefredakteur beim Magazin NEON (2018 eingestellt), jetzt Autor für das SZ Magazin in München  | 
		
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 Einordnung für die Bildungsarbeit  | 
			
				 
 In diesem Jahr werden bei uns 30 Jahre Ende der DDR gefeiert. Die Ereignisse in der Botschaft von Prag, die Demonstrationen in Leipzig und vor allem die Öffnung der Mauer am 9. November 1989 stehen im Blickpunkt des Interesses Ende und Neuanfang. Mit diesem Buch rückt der Autor eine Demonstration in den Mittelpunkt, deren Hauptakzente auf der Frage nach einer Neugestaltung des Staates liegen, - ein Neuanfang, der nicht „DM“ und „Beitritt zur BRD“ will, sondern nach neuen Wegen sucht. Dies ist ein Aspekt, der heute gar nicht mehr so präsent ist und vor allem auch in den Spuren, die der Autor im Dritten Teil („Danach“) deutlich wird. Besonders hier finden sich vielfältige Ansatzpunkte für weiterführende Diskussionen - vor allem auch im Blick von Globalem Lernen auf das Verhältnis von Staat und Zivilgesellschaft (ab ca. Klasse 10). Ich empfehle das Buch zur Anschaffung für die Schulbibliothek.  | 
		
Martin Geisz, Oktober 2019