Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen


Buchhinweis


Stichworte: Weltbürgerrtum, Bildung, Erziehung, Erziehungswissenschaft







Bibliographische Angaben:


Wolfgang Sander

Bildung - Ein kulturelles Erbe für die Weltgesellschaft

Wochenschau Verlag Frankfurt/M. 2018

ISBN 978-3-7344-0625-6





Zum Buch:












In diesem Buch geht es um die Frage, was Bildung heute bedeuten und wie die pädagogische Leitidee heute begründet werden kann. Der besondere Focus liegt dabei auf einer weltgesellschaftlichen Perspektive und damit auf dem Aspekt, wie sich Bildung in Zeiten der Globalisierung bestimmen lässt“ (S.7) – so umschreibt der Autor die von ihm gewählte Fragestellung, die er in diesem Buch verfolgen will.

Er zeigt die Traditionen der Bildung, die heute die Gesellschaften der Welt beeinflussen. Die Inhaltsübersicht verdeutlicht die von ihm ausgewählten Schwerpunkte:




Einleitung  
Zur Einführung: Die Aktualität der Bildung

1. Die Vertreibung aus dem Paradies
Entfremdung | Die Früchte vom Baum der Erkenntnis | Die Benutzeroberfläche | Drei Ebenen der Konstruktion von Wirklichkeit | Zwischen Skylla und Charybdis | Das Geheimnis


2. Leben in der Weltgesellschaft 
Weltgesellschaft im Alltag | Durch Globalisierung zur Weltgesellschaft | Weltgesellschaft als Kon­fliktfeld | Die Religion in der Weltgesellschaft | Die Globalisierung von Schule und Universität | Das Desiderat der Bildung


3. Globaler Humanismus | Möglichkeiten und Grenzen
Ein übergreifender Konsens für die Weltgesellschaft? | Glanz und Elend des europäischen Humanismus | Kein Ich, nirgends? Post- und Transhumanismus | Humanismus als globaler Diskursraum | Vielfalt und Einheit der Menschen


4. Traditionen der Bildung

Die letzte Aufgabe unsres Daseyns“: die humanistische Bildungstheorie und ihre christlichen Wurzeln | Wege aus der Höhle? Bildung in der griechisch-römischen Antike | Literalität und Diskursivität: Bildung im Judentum | „Strebe nach Wissen“: Bildung im Islam | „Der Edle ist kein Gerät“: Konfuzius als Bildungstheoretiker | Indische Traditionen des Bildungsdenkens: Hinduismus und Buddhismus | Bildung in transkultureller Perspektive


5. Perspektiven der Bildung 
Das Eigene: christliche Perspektiven zum Konzept der Bildung | Bildung als Einbindung und Ent-Bindung | Bildung ist zweckfrei, aber nützlich | Vielfalt und Einheit der Bildung | Skeptische Bildung | Bildung als Habitus


6. Schule in der Weltgesellschaft 
Ein Kerncurriculum für die Schule in der Weltgesellschaft | Weltgesellschaftliche Perspektiven als Querschnittsaufgabe | Lernfördernder Unterricht | Bildungsfördernder Unterricht | Vielfalt der Lernwege | Pioniere globaler Bildung: international orientierte Schulverbünde


Schlussbetrachtung: Erziehung zum Weltbürger? 
Literaturverzeichnis 


zum Autor:


Wolfgang Sander, geb. 1953, ist seit 1998 Professor für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Davor war er auf Professuren in Passau und Jena sowie von 2008 bis 2011 an der Universität Wien tätig.





Einordnung für die Bildungsarbeit



Globales Lernen hat immer Weltgesellschaft(en) und natürlich auch die unterschiedlichsten theoretischen und praktischen Zugänge zu Bildung als Thema – auch wenn das in aktuellen Produktionen für Erziehungswissenschaften und Schulalltag oft vernachlässigt wird. Dieses Buch setzt hier wichtige Akzente und spricht ganz unterschiedliche Aspekte an. Im Blick auf die Notwendigkeit unsere schulische Bildung zeitgemäß zu entwickeln und zu organisieren empfehle ich vor allem die Lektüre von Kapitel 6, das unter den Stichworten „Lernfördernder Unterricht“, „Bildungsfördernder Unterricht“, „Vielfalt der Lernwege“, international orientierte Schulverbünde“ viele Anstöße gibt. Wichtig ist mir auch die Vergewisserung am Ende des Buches: „Dennoch ist die Rede von Weltbürgertum nur sinnvoll, wenn sie mit einem universalistischen Kern gedacht wird. Die Vorstellungen vonvon Gleichwertigkeit und moralischer Gleichheit aller Menschen sowie die Akzeptanz des rudimentären 'Verfassungskonsenses' wie er sich in der UN-Charta und im globalen Menschenrechtsregime herausgebildet hat.“ (S.1998 … Bildung ermöglicht es Menschen, das Eigene mit der Offenheit für Fremdes zu verbinden. Sie ist Gegengift gegen Engstirnigkeit und Ressentiments, erst recht gegen Extremismus und Fanatismus. Deshalb sollte der Weltbürger ein gebildeter Mensch sein.








Martin Geisz, Juli 2018