|
Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen
Buchhinweis
Stichworte: Zeitgeschichte, jüdisch – christliche Familien,
|
|
|
Bibliographische Angaben: |
Michael Wolffsohn: Deutschjüdische Glückskinder. Eine Weltgeschichte meiner Familie. dtv München 2017. ISBN 978-3-423-28126-3 |
Zum Buch:
|
In der „Gedanken zu Erinnerungen“ am Anfang des Buches formuliert der Autor Gedanken zu seiner Arbeit – besonders zu „Weltgeschichte“: „Weltgeschichte einer Familie? Bin ich mit diesem Anspruch vermessen? Ich denke nein und kann es begründen.Wie jede Familie in der Welt ist auch Familie Wolffsohn Teil der Welt.Wie nicht gar so viele Familien, doch besonders jüdische und noch mehr deutschjüdische, ist sie über die ganze Welt verstreut. Eher unfreiwillig als freiwillig. Und so ist die Wolffsohn’sche Familiengeschichte tatsächlich auch Weltgeschichte.Nicht »die«Weltgeschichte, aber doch – wenn auch nur ein kleiner – Teil »der«Weltgeschichte.Wir haben keine Weltgeschichte gestaltet oder geprägt. Vielmehr hat die Geschichte uns geprägt. Wolffsöhne haben, wie Abermillionen Menschen, Geschichte erlebt, erliebt, erlitten. In diesem Buch versuche ich das Wechselspiel von großer Welt, kleiner Welt, Außenwelt und Innenwelt nachvollziehbar zu machen. Diese Geschichte, liebe Leser, hätte auch Ihre Geschichte sein können. Wir alle werden ins Zufällige hineingeboren. Jeder wird in diese oder jene Nation, in diese oder jene Geburtsraumgemeinschaft hineingeboren.Nation kommt von »natus«, geboren.Viele verwechseln dieses Teil- und So-Sein, ihre Welt, mit dem Ganzen.“ (S. 7). Das Inhaltsverzeichnis spiegelt die Schwerpunkte der die Leserinnen und Leser fesselnden Darstellung.
INHALTsübersicht Gedanken zu Erinnerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7 I Personen-Bilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 II Liebe(n) als Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 III Familiengeografie, Ideologie und Identität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 IV Gott und dieWolffsohns – Familientheologie . . . . . . . . . . . . . . . . 184 VGötterdämmerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213 V Der Kriegsgott und dieWolffsohns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .262 VII Untertanen oder Ruhestörer? Widrigkeiten mit Obrigkeiten. . . 295 VIII Geld als Lebensmittel? Von Leib und Seele . . . . . . . . . . . . . . . . . 313 IXAuf der Suche nachWissen undGeist. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 354 X Geschichtete Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .403 Genealogie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .417 Anmerkungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 418 Personenregister. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .426
Michael Wolffsohn, Prof. Dr., geb. 1947 in Tel Aviv, stammt aus einer deutsch-jüdischen Familie, die 1939 nach Palästina fliehen musste. Seine Eltern kehrten 1954 nach Deutschland zurück. Von 1981 bis 2012 war er Professor für Neuere Geschichte an der Bundeswehruniversität München. Interview mit Michael Wolffsohn zum Buch: https://www.wolffsohn.de/cms/images/Snippets_pdf/abendzeitung-interview.pdf (Aufruf 13.5.2017) |
Einordnung für die Bildungsarbeit |
Globales Lernen braucht den Blick auf Lebensläufe, auf Lebenslinien, auf Lebenskrisen und hoffnungstärkende Entwicklungen in Vergangenheit und Gegenwart. Globales Lernen nutzt „Perspektivenwechsel“ als Methode um Leben und Entwicklungen zu verstehen. Dieses Buch bietet einen Blick auf das Leben einer Familien in unterschiedlichen Zeiten und Räumen und -nicht zuletzt – setzt schon im Titel „Deutschjüdische Glückskinder“ Ausgangspunkte für Nachdenken, Diskussion und die Suche nach neuen Entwicklungen (für Studierende, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II für den Unterricht in Geeschichte, Sprachen und nicht zuletzt in der politischen Bildung.) |
Martin Geisz, Mai 2017