Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen und Philosophie lernen



Buchhinweis


Stichworte: Kolonialismus, persönliche Entscheidung, 19. Jahrhundert










Bibliographische Angaben:



Helmut Junker: Der Fall des Springers. Erzählung. Brandes &Apsel Verlag. Frankfurt 1. Aufl. 2017. ISBN 9783955581985





Zum Buch:












Die Erzählung präsentiert Stationen aus dem Leben Dirk Haubachs, eines Justiz – Referendars, der vor seiner zweiten abschließenden Dienstprüfung steht. Eigentlich gibt es für ihn einen vorgezeichneten Weg. Aus dem Hamburger Bürgertum stammend, erfolgreicher Student mit Aussicht auf die von seiner Mutter geförderten Karriere in einer bekannten Anwaltskanzlei, die international arbeitet, muss er eigentlich nur zugreifen. Er kommt in eine Krisensituation nach einer schweren Sturzverletzung. Er stößt er auf die Geschichte seiner Familien, die mit dem Handel mit Kolonialwaren gute Geschäfte gemacht hat. Die Geschichte seiner Familie mit Kolonien ist mit dem Ende der deutschen Kolonien nicht zu Ende, sie setzt sich fort im ethnologischen Interesse an den Entwicklungen in den ehemaligen Kolonien und nicht zuletzt auch um Interesse am internationalen Recht.

Die Entscheidungssituation zum eigenen beruflichen Weg, der in der Kanzlei sehr lukrative aussichten bietet, wird so zur Frage danach, ob er die Familiengeschichte „einfach“ mit dem Einstieg in die Kanzlei fortsetzt oder ob ihm eine eigene persönliche Entscheidung gelingen kann – als Akt persönlicher Emanzipation.

Zum Autor1:

Junker, Helmut Helmut Junker, Prof. i. R., Dr. Dr. med., Psychoanalytiker, Psychotherapeut, Dozent an der Akademie für Psychotherapie, Psychosomatik und Psychoanalyse Hamburg. Autor mehrerer Bücher zur Praxis und Geschichte der Psychoanalyse





Einordnung für die Bildungsarbeit



Das Buch verknüpft Geschichte mit persönlicher Geschichte und bringt die Verwicklung einer Familie in die Kolonialgeschichte zur Sprache – ein Zugang Globalen Lernens. Die Entscheidungssituation der Hauptperson ist immer wieder Thema auch im Philosophieunterricht, immer dann, wenn es um mehr als eine Betrachtung philosophiegeschichtlicher Zusammenhänge geht. Für Studierende, Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II ist das Buch mehr als eine interessante Lektüre.



Martin Geisz, Mai 2017



1Information des Verlags