Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ -

Religionsunterricht und Philosophie lernen

Buchhinweis

Stichworte: Reformation, Religionsgeschichte Weltreligionen

Bibliographische Angaben:

Veit-Jakobus Dieterich : Martin Luther. Sein Leben und seine Zeit. dtv- Taschenbuch. 2. Auflage 2017. ISBN: 978-3-423-34914-7

Zum Buch:

Martin Luther war nicht nur Theologe und „Reformator“ der christlichen Kirche, sondern hat auch – nicht nur mit seiner Bibelübersetzung - die Entwickulung der Sprache in Deutschland wesentlich mitgeprägt. Er bietet ein durchaus widersprüchliches Bild: Der Theologe und Prediger, der den gnädigen Gott sucht und gegen viele Praktiken seiner Zeit (z.B. Ablasshandel) Glauben aus der Bibel heraus versteht, ist gleichzeitig einer, der offen Juden angreift und verdammt – so dass er durchaus in der Tradition des Antisemitismus steht - und auch den aufständischen Bauern nur Hass und Verachtung entgegenbringt.

Veit – Jakobus Dieterich, Theologe und Sozialwissenschaftler vermittelt in diesem Buch anschaulich ein Bild Luthers vor dem Hintergrund seiner Zeit. Er selbst beschreibt seine Zielsetzungen im Vorwort: „Die vorliegende Darstellung versucht, hier einen eigenen Weg zu gehen, der auf zwei Ebenen verläuft. Fakten und historische Ereignisse einerseits werden auf der Grundlage des neuesten Forschungsstandes schlicht dargeboten. Doch darüber, wie die Geschehnisse andererseits zu werten und zu deuten sind, gibt es unterschiedliche, oft auch widersprüchliche Urteile. Von ihnen sollen möglichst viele zu Wort kommen, ohne eine einzige Interpretation zur allgemein gültigen zu erklären. So entsteht kein Heldenporträt, vielmehr eine vielschichtige Zeichnung dieses vielseitigen, oftmals auch zerrissenen und widersprüchlichen Menschen und seines Lebenswerks“(S.13).

Das Inhaltsverzeichnis vermittelt die Schwerpunkte:

Inhaltsübersicht

Doktor der Heiligen Schrift, des Papstes Feind

Ein Mensch und sein Werk ........................9

Ich bin eines Bauern Sohn...

Kindheit und Jugend (1483–1500)...................15

Ein sehr gutes Land, hat alles genug ...

Deutschland um 1500 ............................21

Ich bin nicht gerne ein Mönch geworden

Universität und Kloster (1501–1517) ................39

Wider des Ablasspredigers freche Worte

95 Thesen und ihre Folgen (1517–1520) ..............53

Hier stehe ich und kann nicht anders...

Worms und Wartburg (1521–1522) ..................67

Ich habe alle Bauern erschlagen

Reformatoren und Revolutionäre (1522–1525) ........ 79

Was ein jeglicher Christ zur Not wissen soll

Aufbau und Abgrenzung (1525–1529)...............97

... dass der Mensch gerecht werde durch den Glauben

Wittenberg und die Welt (1530–1540) ................111

Nicht alles frommt es mitzuschreiben!

Bei Luther zu Gast ...............................125

Ein Prediger soll Zähne im Maul haben ...

Der Prediger und Professor........................139

Wenn ich schreibe, fließt’s mir zu

Der Publizist und Programmatiker .................153

Dass man Kinder zur Schule halten soll ...

Der Politiker und Pädagoge .......................167

Den Würmern einen feisten Doktor zum Schmause geben ...

Lebensabend und Tod (1540–1546)..................179

...man wolle meines Namens geschweigen

Luther gestern und heute .........................197

zum Autor:

„Veit-Jakobus Dieterich, geboren 1952, studierte Evangelische Theologie, Chemie und Geschichte und promovierte in Sozialwissenschaften. Tätigkeiten als Pfarrer, Lehrer, Abteilungsleiter und Dozent in Kirche, Schule und Hochschule. Habilitation in Praktischer Theologie/Religionspädagogik. Er ist Professor an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Autor von zahlreichen Aufsätzen zu kirchengeschichtlichen, theologischen und (religions-)pädagogischen Themen sowie von Biografien über Franz von Assisi, Johann Amos Comenius und die Reformatoren.“¹

Leseprobe: https://www.dtv.de/_files_media/title_pdf/leseprobe-34914.pdf (11.4.2017)

Einordnung für die Bildungsarbeit

Hier werden Luther und seine Zeit so präsentiert, wie es Schulbücher – schon wegen der Beschränkung nicht können: Breites Themenspektrum, Erläuterungen, Kontroversen und Diskussionsanlässe (für Studierende, Lehrkräfte und SchülerInnen in den Kursen der Sekundarstufe II.