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Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen Buchhinweis
Stichworte: DDR-ALLTAG, DDR, Volk |
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Bibliographische Angaben: |
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Zum Buch:
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„Für das vorliegende Buch hat der Herausgeber über 200 Akten mit einem Gesamtumfang von etwa 45 000 Blatt aus dem Bestand der HA X X1 ausgewertet. Gesucht wurde speziell nach Briefen an die politisch Verantwortlichen in der DDR, in denen zum Ausdruck kommt, wie die Schreiber über die Verhältnisse im Lande dachten, wie sie den Alltag beschrieben, welche Veränderungen sie anmahnten, welche Erfahrungen sie mit Vertretern der Staatsorgane gemacht hatten. Gesucht wurde nach Teil-Antworten auf die Frage: Was waren das für Menschen, die »DDR-Bürger«? Wie dachten sie politisch, wie standen sie zu ihrem Staat? Wie lebten sie? Wie war die Stimmung im Lande? Welche Gedanken, welche Sorgen und Probleme bestimmten ihren Alltag? (S. 18)“. Siegfried Suckut, langjähriger Mitarbeiter der Stasiunterlagenbehörde, hat die Briefe ausgewählt und ermöglicht damit Einblicke in den DDR-Alltag, die Strukturen des DDR-Systems und in wichtige Einblick der deutsch-deutschen Geschichte aus der Perspektive von Bürgern – mit Namen, abermeist anonym. Auf alle Fälle waren sie nicht mit den Verhältnissen zufrieden.
Das Inhaltsverzeichnis zeigt die ausgewählten Schwerpunkte.
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7 Einblicke in die DDR Gesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9 TerraincognitaDDR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Briefe an die DDR Regierung: O Töne aus der Bevölkerung 14 Briefe an West Adressaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 West Zuschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Briefe an die Staats und Parteiführung – gescheiterte Kommunikationsversuche . . . . . . . . . . . . . . . .28 Grundmotivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Generalthema:ErhaltdernationalenEinheit . . . . . . . . . . . . 34 Versorgung und Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Soziale Unterschiede im Arbeiter und Bauernstaat . . . . . . . 60 »Die Genossen haben Sie wohl vergessen, Genosse Ulbricht?« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 KritikandenDDR Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Außenbeziehungen: Sowjetunion und Bruderstaaten . . . . . . 75 Die Sowjetunion als Hoffnungsträgerin unter Gorbatschow 84 NS Bezüge und antijüdische Aussagen . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Anders als die »Anderen«? Zuschriften von SED Mitgliedern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 Resümee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 Redaktionelles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 DOKUMENTE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 DDR BürgerschreibenihrerRegierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 BriefeanWest Adressaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 459 West Zuschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .515 Anhang Dokumentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .541 Abkürzungen(Auswahl) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 565 Namen und Ortsregister zum Dokumententeil . . . . . . . . . . . . . 567 SachregisterzumDokumententeil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573
Zum Autor:
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Einordnung für die Bildungsarbeit |
DDR, DDR-ALLTAG und die Beschäftigung mit dem Ende der Teilung Deutschlands ist für die Schule inzwischen Geschichte, ist Thema des Geschichtsunterrichts. Dieses Buch erweitert den „klassischen“ Blick um die Perspektive der Bürger, die selbst aktiv zu werden versucht haben – ein Blick, der in den gängigen Schulbüchern nur sehr am Rande vorkommt. Ich empfehle das Buch zur Anschaffung für die Schulbibliothek.
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Martin Geisz, Mai 2016
1Es geht um das Archiv des MfS (Ministerium für Staatssicherheit): „Die Unterlagen der Schriftenfahnder bildeten keinen separaten Bestand im Archiv des MfS. Man findet sie im mehr als tausend laufende Meter Akten umfassenden Bereich der Hauptabteilung X X zusammen mit Schriftstücken unterschiedlichster Art, die den Argwohn der Kontrolleure geweckt hatten“ (S.17).