Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen

Buchhinweis


Stichworte: Politisches System der Bundesrepublik, Lobbyismus, Rolle der Kirchen







Bibliographische Angaben:



Carsten Frerk: Kirchenrepublik Deutschland. Christlicher Lobbyismus. Eine Annäherung.Alibri Verlag . Aschaffenburg 2015. ISBN 978-3-86569-190-3






Zum Buch:










Die Bundesrepublik Deutschland kennt keine Staatskirchen, aber es gibt auch keine strikte Trennung zwischen Kirche und Staat. Das Buch untersucht, wie die evangelische und die katholische Kirche in Deutschland systematisch Einfluss auf die Politik zunehmen versuchen und nehmen.


Dabei zeigt sich, dass es eine starke kirchliche Lobbyarbeit gibt und darüber hinaus kirchlicher Einfluss in den Ablauf von Gesetzgebungsverfahren und oft auch von Verwaltungsvorgängen sehr direkt eingebunden und wirksam ist.


Das Buch macht sich – erstmalig für Deutschland1 – die Arbeit von kirchlichen Büros und ihre Kontakte in die Ministerialbürokratie zum Thema. Dabei zeigen sich deutlich personelle Überschneidungen und typische Karriereverläufe.

Die Schwerpunkte und die vielseitigen Ansätze können Sie aus dem Inhaltsverzeichnis entnehmen.


Aus dem Inhalt 

Kirchlicher Lobbyismus * Historische Konstanten * Wirtschaft und Geldfluss im Raum der Kirchen * Kreise, Cliquen und Sozialkapital * Minister gehen, Ministerialbeamte bleiben * Bundesministerium des Innern, „Kirchenreferat * Medien * Wissenschaft * Bundesverfassungsgericht



Inhaltsverzeichnis

Worum geht es?

......................................................................................................9

Vorwort

.................................................................................................................15

Einleitung

.............................................................................................................17

1. Kirchlicher Lobbyismus

................................................................................23

2. Historische Konstanten .................................................................................29

3. Lobbyismus von außen ..................................................................................37

3.1. Die Kirchen

...................................................................................................37

3.1.1. Katholische Kirche

.....................................................................................37

3.1.2. Evangelische Kirche

..................................................................................41

3.2. Kirchliche „Büros“

..................................................................................42

3.2.1. Rechtliche Grundlagen

...............................................................................44

3.2.2. Das „Böckenförde-Diktum“

.......................................................................51

3.2.3. Kirchlicher Lobbyismus und „Wächteramt“

.............................................52

3.2.4. Wirtschaft und Geldfluss im Raum der Kirchen

........................................59

3.2.5. Verbände / Lobby-Register in Deutschland

........................................62

3.3. Kirchliche Büros auf Bundesebene

...............................................................66

3.3.1. Kreise, Cliquen und Sozialkapital

..............................................................68

3.3.2. Ganzheitliche Betreuung

............................................................................77

3.3.3. Kommissariat der Bischöfe in Bonn / Berlin

.............................................83

3.3.4. Der Bevollmächtigte des Rates der EKD

...................................................96

3.3.5. Beauftragter der Deutschen Evangelischen Allianz

.................................112

3.3.6. Beauftragter der Evangelischen Freikirchen

............................................120

3.4. Kirchliche Büros in den Bundesländern

.....................................................121

3.4.1. Katholische Landesbüros

.........................................................................122

3.4.2. Beauftragte der Landeskirche(n)

..............................................................124


3.5. Deutschlandreise

.........................................................................................125

3.5.1. Berlin-Brandenburg / Potsdam

.................................................................125

3.5.2. Mecklenburg-Vorpommern / Schwerin

....................................................129

3.5.3. Schleswig-Holstein / Kiel

........................................................................133

3.5.4. Hamburg

...................................................................................................137

3.5.5. Bremen

.....................................................................................................141

3.5.6. Niedersachsen / Hannover

.......................................................................146

3.5.7. Nordrhein-Westfalen / Düsseldorf

...........................................................151

3.5.8. Hessen / Wiesbaden

.................................................................................162

3.5.9. Rheinland-Pfalz / Mainz

..........................................................................167

3.5.10. Saarland / Saarbrücken

..........................................................................175

3.5.11. Baden-Württemberg / Stuttgart

..............................................................181

3.5.12. Bayern / München

..................................................................................186

3.5.13. Thüringen / Erfurt

..................................................................................191

3.5.14. Sachsen / Dresden

..................................................................................195

3.5.15. Sachsen-Anhalt / Magdeburg

.................................................................203

4. Lobbyismus von innen

.................................................................................207

4.1. Minister gehen, Ministerialbeamte bleiben

.................................................215

4.1.1. Bundespräsidialamt, Leitung

...................................................................222

4.1.2. Bundesministerium des Innern, „Kirchenreferat“

....................................229

4.1.3. Bundeskanzleramt

....................................................................................237

4.1.4. Bundesministerium der Justiz / Referat II B 2

.........................................242

4.1.5. Bundesfamilienministerium / Zivildienst

................................................244

4.1.6. BMZ – Referat Kirche

.............................................................................246

4.1.7. Bundesministerium der Finanzen (BMF)

................................................248

4.1.8. Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

.......................250

4.1.9. Auswärtiges Amt – Kirchenreferat

...........................................................257

4.2. Kirchenreferenten der Landesregierungen

..................................................258

4.2.1. Baden-Württemberg

.................................................................................262

4.2.2. Bayern

......................................................................................................264

4.2.3. Berlin

........................................................................................................266

4.2.4. Nordrhein-Westfalen

................................................................................269

4.2.5. Rheinland-Pfalz

........................................................................................274

4.3. Bundestag

....................................................................................................275


5. Medien

...........................................................................................................282

6. Wissenschaft

.................................................................................................285

6.1. Staatskirchenrecht

.......................................................................................286

7. Bundesverfassungsgericht

...........................................................................290

8. Fazit

...............................................................................................................296

Danksagung

........................................................................................................298

Literatur

..............................................................................................................300



Carsten Frerk kommt als Fazit zu der Einschätzung, dass die Kirchen – wo es um ihre ureigenen Belange als Organisationen geht – die erfolgreichsten Lobbyisten der Republik sind. Er formuliert: „Die Kirchen sind selbstverständlicher Teil des Staates geworden, ohne dass dafür irgendeine Rechtsgrundlage besteht, weder im Grundgesetz noch in den Ausführungsgesetzen, noch inGeschäftsordnungen. … Ihnen freundlich gesonnene Politiker, Parlamentarier, Staatsbeamte lassen sie nicht nur gewähren, sondern stellen sich Ihnen zudem persönlich vielfältig zu Diensten.“2






Einordnung für die Bildungsarbeit



Globales Lernen braucht den kritisch-skeptischen Blick auf die Grundlagen unseres politischen Systems. Die Kirchen sind wichtige Akteure un der nationalen Politik und auch in der globalisierten Welt. Ihre Rolle in Politik und Gesellschaft der Bundesrepublik sind selten Thema (auch im Unterricht). Der engagierte Blick dieses Buches fordert zur näheren Betrachtung und Auseinandersetzung heraus und verlangt eine ebenso engagierte Stellungnahme, die wiederum zu begründen und zu belegen wäre. Für Studierende, Lehrkräfte und fortgeschrittene SchülerInnen der Sekundarstufe II bietet das Buch eine große Materialfülle, klare Positionen, Diskussionsansätze …



Martin Geisz, Dezember2015



1„erstmalig“ - nach Angaben des Verlages

2S.297