|
Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen
Buchhinweis
Stichworte: Pädagogik, Sozialforschung, Jugendliche. Hipster |
|
|
Bibliographische Angaben: |
Philipp Ikrath: DIE HIPSTER. Trendsetter und Neo-Spießer. Promedia Verlag. Wien 2015. 208 Seiten. ISBN 978-3-85371-394-5 |
Zum Buch:
|
„Unter einem Hipster versteht man im Allgemeinen einen Angehörigen der gehobenen Schichte. Er ist Gymnasiast, studiert oder hat gerade ein Studium abgeschlossen. Hinsichtlich seines Alters können wir ihn im Segment der älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen verorten, das ist, annäherungsweise, die Altersgruppe der 16-30Jährigen. Der Hipster wird ganz überwiegend als Mann vorgestellt. … Ich gehe aber davon aus, dass es grundsätzlich nicht weniger weibliche als männliche Hipster geben dürfte, … Ohne selbst ein Künstler zu sein, umgibt sich der Hipster gern mit einer Aura des Kreativen. Er möchte am liebsten 'irgendwas mit Medien' machen oder in einer Branche der sogenannten 'Kreativindustrien', der Werbung, dem (grafischen) Design der Kulturindustrie etc. arbeiten“1 - so kennzeichnet der Autor „Hipster“, den Untersuchungsgegenstand des Buches. In 9 Kapiteln versucht der Jugendforscher Philipp Ikrath, Hipster als „gesamtgesellschaftliches Phänomen“ in den Blick u bekommen: 1. Vorwort 2. Vom Überleben in der Ego – Gesellschaftlichen 3. Sechzig Jahre Hipster – Rückblick 4. Neo-Spießer oder Avantgarde? - Außenperspektive 5. Lob der einzigartikeit – Innenperspektive 6. Ich distanziere mich, also bin ich- Über die Ironie des Hipsters 7. Bobos, Expeditive, Normcore – Von anderen Spezies im Hipsterbiotop 8. Neuer Aufbruch oder das Ende der westlichen Zivilisation? Der Hipster als politisches Wesentlich9. Der Hipster als Rebell des Konsums und Archetyp des Neoliberalismus Insgesamt zeigt sich für den Autor, dass Hipster zunächst als hochgradig individualisiert erscheinen, sich aber bei näherer Betrachtung als durch und durch konformistisch anzusehen sind. „Der Typus des dominierend männlichen Hipsters steht für das neoliberale Prinzip in Reinkultur, wenn er sich auch selbst nicht zum Mainstream zählt und seinen Konsumismus als „bewusst“ legitimiert. Er ist die idealtypische Verkörperung der Leitwerte unserer Gegenwart: unendlich flexibel und niemals festgelegt, transparent und ungreifbar zugleich.“2 In einem Interview fasst der Autor zusammen:3 Im
Titel des Buches bezeichnen Sie Hipster als Neo-Spiesser. Was hat
es damit auf sich? Was
macht den Hipster überhaupt aus?
|
Einordnung für die Bildungsarbeit |
Sich ein Bild von der Lerngruppe und den Lernenden zu machen, dass sich nicht auf einen schnellen ersten Eindruck beschränkt, gehört zu den Grundforderungen jeder Pädagogik – natürlich auch des Globalen Lernens. Dass dieses Bild einer Vertiefung und einer tiefer gehenden Analyse bedarf, ist genau so selbst-verständlich. Dieses Buch nimmt die „Spezies Hipster“ in den Blick, als ein Teil der Schülergruppe, die sich in den Abschlussklassen der Sekundarstufe I und in der Sekundarstufe II, sowie unter den Studierenden an den Hochschulen finden. Es bietet Informationen und eine Analyse , die viel Anlass auch für kontorverse Auseinandersetzungen mit den Betroffenen bietet. Ich denke, dass Lehrkräfte durchaus überraschende Informationen finden und dass der direkte Einsatz im Unterricht dieser Klassen lohnt.
|
Martin Geisz, November 2015
1S.8f
2Klappentext - Rückseite
3http://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Wer-Erfolg-haben-will--muss-ein-Hipster-sein--17026908 «Wer Erfolg haben will, muss ein Hipster sein» von Ph. Flück – (Aufruf: 26.11.2015)