Bibliographische Angaben:	Louise Arner Boyd / Nils-Arne Münch (Übers.): Zu den Fjorden Ostgrönlands. Eingeleitet von Cornelia Lüdecke. 1931-1933 .Edition Erdmann in der Verlagshaus Römerbergweg GmbH. Wiesbaden 2016. - Deutsche Erstausgabe, 270 S., 62 s/w Abbildungen u. Karten..EAN: 978-3-7374-0028-2
Zum Buch:	Louise Arner Boyd - kalifornische Millionärin –(1887 -1972) lebte anders als ihre reichen Altersgenossinnen. Sie war als unabhängige Frau mit weiten Reisen zu ungewöhnlichen Zielen unterwegs. Sie war eine ausgezeichnete Fotografin und hat auf ihren Reisen sehr viel fotografiert und dabei durchaus seltene Zeitdokumente geschaffen. Nach einer norwegischen Touristentour in das Eis der Arktis widmete sie sich der Erkundung des Polargebiets. 1926 plante und unternahm sie eine Jagdreise nach Franz-Joseph-Land, 1928 suchte sie – vergeblich – nach dem verschollenen Roald Amundsen. Zwischen 1931 und 1938 unternahm sie vier weiteren Arktisexpeditionen mit wissenschaftlichen Zielen unter Beteiligung von Kartographen, Geologen, Vermesser und Biologen. Sie selbst dokumentierte mit Fotografien und filmte die sie faszinierenden Landschaften der Arktis. Außerdem legte sie botanische Sammlungen an. Sie erhielt viele (staatliche Auszeichnungen und ein Landstrich auf Grönland wurde nach ihr benannt. In diesem Buch werden in einer ausführlichen Einleitung Leben und „Wirken“ beschrieben. Dann folgt ihr Reisebericht, in dem sie ihre Erkundungen und Forschungen zum Ökosystems Ostgrönlands in den Jahren 1931 und 1933 darstellt. Ergänzt wird dieser Bericht durch eine umfangreiche Auswahl von Boyds Fotografien. Sie dokumentieren eine Region, die gerade von großen Veränderungen erfasst ist, das Schmelzen des Grönlandeises ist unübersehbar. Autor/Autorinnen1 Louise Arner Boyd Louise Arner Boyd (1887-1972) war eine US-amerikanische Polarforscherin und Fotografin. Sie wuchs in wohlhabneden Verhältnissen auf und nutzte nach dem Tod ihrer Eltern das Vermögen der Familie, um mehrere Expeditionen in die Arktis durchzuführen, die sie selbst organisierte und leitete. Ihre große Leidenschaft galt der Fotografie: Mithilfe hochmoderner Ausstattung gelang es ihr, durch ihre Aufnahmen Gebiete in Ostgrönland zu kartieren, die bis dahin weitgehend unbekannt gewesen waren. Im Alter von 68 Jahren flog Boyd als erste Frau über den Nordpol. Dr. Habil. Cornelia Lüdecke Dr. Habil. Cornelia Lüdecke (geb. 1954( hat nach ihrem Diplom in Meteorologie über die Geschichte der deutschen Polarforschung promoviert und lehrt seit 2003 als Privatdozentin an der Universität Hamburg Geschichte der Geowissenschaften. Zudem ist sie korrespondierendes Mitglied der Académie Internationale d`Histoire des Sciences in Paris und hält zahlreiche Vorträge im In- und Ausland. Ihre Bücher beschäftigen sich hauptsächlich mit der Geschichte der Polarforschung. Niels-Arne Münch Niels-Arne Münch (geb. 1972) ist Sozialwissenschaftler und arbeitet seit 2005 als freier Lektor, Übersetzer und Lehrer für kreatives Schreiben. Er lebt mit seiner Familie in Göttingen. Für die Edition Erdmann hat er u.a. übersetzt: Mary Kingsley, Reisen in Westafrika und John Wesley Powell, Die Erforschung des Colorado Rivers und des Grand Canyons.
Einordnung für die Bildungsarbeit	Die Erkundung und Erschließung von Weltregionen ist zentrales Thema Globalen Lernens (nicht nur im Geografieunterricht). Dieses Buch widmet sich einer Region, die in Zeiten der Diskussion um Klimaveränderungen ein großes Interesse findet. Das Schmelzen des Grönlandeises ist inzwischen unbestreitbar, die Auswirkungen auf das Klima werden in ganz unterschiedlichen Szenarien betrachtet, das Ansteigen der Meerespiegels kann bedrohliche Ausmaße annehmen. Das Buch bietet viele thematische Zugänge für Zusammenhänge globalen Lernens – für Studierende, Lehrkräfte und Lernende ab ca. Klasse 10.

Martin Geisz, November 2016