Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - > Philosophie – lernen/ Globales Lernen


Buchhinweis


Stichwort: Individuum









Bibliographische Angaben:



Franz Josef Wetz: Rebellion der Selbstachtung. Gegen Demütigung. 193 Seiten. Alibri Verlag. Aschaffenburg. 2014. ISBN 978-3-86569-177-4




Zum Buch:










Der Autor skizziert in der Einleitung

Im Alltag werden die Begriffe Selbstachtung, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein für gewöhnlich synonym gebraucht. In der Fachliteratur hingegen wird oftmals zwischen Selbstachtung (selfrespect) und Selbstwertschätzung oder Selbstwertgefühl (selfesteem) unterschieden. Diese Unterscheidung wird hier kritisch hinterfragt.Die Selbstachtung ist die Titelheldin dieses Buches. Dessen Ausgangspunkt bilden vier Zeitkrankheiten, die sich bei aller Differenz unter einen Hut bringen lassen, weil sie sich innerhalb des Radars der Selbstachtung bewegen: der islamistische Terror, die globalen Aufstände gegen Entmündigung und Staatswillkür, der überreizte Individualismus der westlichen Kultur und die hierzulande vielfach beklagte Gleichgewichtsstörung der WorkLife Balance. Ausgehend von diesen vier Leiden der Gegenwart werden auf der Grundlage anschaulicher Beispiele folgende Hauptfragen näher behandelt: 9


  • Das Buch klärt die Bedeutung des Wortes Selbstachtung und damit verwandter Begriffe wie Selbstwertgefühl, Stolz, Hochmut, Demütigung, Kränkung, Beleidigung, Scham.

  • Es macht die menschliche Natur als Ursprungsort der Selbstachtung ausfindig. Sie ist Teil des menschlichen Selbsterhaltungsstrebens und somit eine für das Überleben des Einzelnen als Person unverzichtbare Kraft. Infolge dessen ist die wichtigste Bezugsdisziplin für die Frage nach der Selbstachtung weder die Theologie noch die Soziologie, sondern die Biophilosophie oder Soziobiologie, neuerdings auch Verhaltensökologie genannt.

  • Es befasst sich mit der Frage, wozu Selbstachtung überhaupt da und gut ist.

  • Es legt die gesellschaftlichen und natürlichen Voraussetzungen frei, unter denen sich Selbstachtung am besten entfalten kann: Welche Formen der Anerkennung sind hierfür wichtig?

  • Es befasst sich eingehend mit den stärksten Gefährdungen der Selbstachtung heute, die Gefühle der Scham, Demütigung, Kränkung und Beleidigung hervorrufen.

  • Es thematisiert die persönlichen Verfehlungen der Selbstachtung nach zwei Seiten hin: einesteils zu Arroganz, Überheblichkeit und Hochmut, andernteils zu Selbstzweifel, Selbstverachtung und Gefühlen der Nichtswürdigkeit.

  • Es beantwortet die Frage, wann Selbstachtung moralisch gerecht fertigt ist und wann sich der Einzelne – statt sich zu achten – eher schämen, beleidigt oder erniedrigt fühlen sollte. Damit zusammen hängend wird untersucht, wann der Einzelne ethisch gesehen guten Grund hat, sich gedemütigt zu fühlen, und wann nicht.

  • Es setzt sich mit der Frage auseinander, wie Selbstachtung unter extremen Belastungen möglich ist.

    Das Buch löst ein Bildungsversprechen ein, indem es zentrale Zusammenhänge unseres Wertalltags klärt und die Idee der Selbstachtung ebenso historisch wie systematisch entfaltet. Zugleich hat es einen lebensweltlichen Gebrauchswert. Es richtet sich an alle, die sich hin und wieder fragen: Muss ich mir das gefallen lassen? Tritt mir hier jemand zu nahe? Ich habe doch auch meinen Stolz!“1





Das Inhaltverzeichnis macht die Schwerpunkte deutlich:

Inhalt

Einführung 7

Kampf um Respekt 11

Der überforderte Bürger 23

Der Einzelne – wichtig oder nichtig? 43

Menschenwürde und Selbstachtung 55

Sieger, Angeber und Narzissten 67

Verlierer, Selbstzweifler und Pessimisten 87

Taktlose Barmherzigkeit 113

Soziale Hilfestellungen 125

Falscher Stolz und Selbsterniedrigung 141

Deportation in die Demütigung 167

Der aufrechte Gang 181

Anmerkungen



Probekapitel: http://www.alibri-buecher.de/docs/probe177a.pdf

Zum Autor: Franz Josef Wetz

Franz Josef Wetz, geboren 1958, Professor für Philosophie und Ethik in Schwäbisch Gmünd. Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.



Einordnung für die Bildungsarbeit



Würde des Individuums, Stärkung des Individuums sind für Pädagogik zentrale Stichworte und Ziele von Bildungsbemühungen. Sie sind für alle unbedingte Voraussetzungen für ein geglücktes Leben. Das Buch stellt die gewohnten Begrifflichkeiten ( Selbstachtung, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein …) in neue Diskussions- und Erklärungszusammenhänge.






Martin Geisz, November 2014


1S.8f.