Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - Globales Lernen


Buchhinweis


Stichworte: „Digitalisierung der Gesellschaft“, Technikfolgen, Zukunft, Demokratie






Bibliographische Angaben:



Schirrmacher, Frank: Technologischer Totalitarismus- Eine Debatte. Suhrkamp Verlag. edition suhrkamp. Berlin 2015. 283 S. ISBN: 978-3-518-07434-3



Zum Buch:








Die „Digitalisierung der Welt“ ist ambivalent. Auf der einen Seite stehen Chancen weltweiter Vernetzung, weltweiten Austauschs von Wissen zum Nutzen der gesamten Menschheit - auf der andere Seite drohen Gefahren, Überwachung von Kommunikation, Monopolansprüche von Konzernen, Überwachung von Geschäfts- und Privatsphären - wie es noch vor einigen Jahren undenkbar erschien.

Die Beiträge dieses Buches spiegeln eine grundsätzliche Debatte zum Thema. Sie sind zuerst zwischen Februar und Juli 2014 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschienen. Der Herausgeber des Buches war bis zu seinem Tod Chef des Feuilletons dieser Zeitung und hat die Debatte um „Technologischen Totalitarismus“ bewusst zum Thema gemacht. „Schirrmacher hat diese hochkomplexe Thematik nicht auf Fragen der Technik oder Infrastruktur reduziert, er hat – im besten Sinne des Wortes – Technikfolgenabschätzung betrieben. Und er hat erkannt, dass wir die Debatte über die digitale Kultur als politische Debatte führen müssen. Daher hat er das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in ein Forum verwandelt, in dem Schriftstellerinnen, Wissenschaftler, Philosophen, Politikerinnen, Journalisten und Unternehmer über die Chancen und Risiken der Digitalisierung streiten konnten (die Liste der Beiträgerinnen und Beiträger am Ende dieses Buches zeigt dabei nur einen Ausschnitt jenes beeindruckenden Netzwerks, das dieser wirkmächtige Humanist über Ländergrenzen hinweg geknüpft hat)In dieser »Arena« haben mit Mathias Döpfner und Eric Schmidt zwei Konzernmanager die Klingen gekreuzt, die in Fragen der Digitalisierung sehr unterschiedliche Positionen vertreten; Joaquín Almunia hat die Position der EU-Kommission dargelegt; kritische Geister wie Evgeny Morozov, Jaron Lanier und Juli Zeh kamen ebenso zu Wort wie nationale und europäische Politikerinnen und Politiker unterschiedlichster Couleur“1 so Martin Schulz im Vorwort.

Das Inhaltsverzeichnis vermittelt einen ersten Überblick über Autoren und Akzentsetzung der einzelnen Beiträge.


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Inhaltsverzeichnis

Vorwort von Martin Schulz 9

Martin Schulz


Warum wir jetzt kämpfen müssen 15

Evgeny Morozov


Wider digitales Wunschdenken 23

Juli Zeh


Schützt den Datenkörper! 29

Shoshana Zuboff


Die neuen Massenausforschungswaffen 38

Michael Ignatieff


Volksherrschaft ist keine Menüleiste 50

Gerhart Baum


Auf dem Weg zum Weltüberwachungsmarkt 54

Frank Schirrmacher


Das Armband der Neelie Kroes 62

Hans Magnus Enzensberger


Wehrt Euch! 70

Christian Lindner


Eine Machtfrage, keine Sachfrage 75

Ranga Yogeshwar


Ein gefährlicher Pakt 80

Christiane Benner


Wer schützt die Clickworker? 90

Neelie Kroes


Ich bin nicht naiv, und Europa darf es auch nicht sein 96

Sascha Lobo


Daten, die das Leben kosten 107

Robert M. Maier


Angst vor Google 118

Eric Schmidt


Die Chancen des Wachstums 130

Katrin Göring-Eckardt


Das dionysische Moment des Netzes 135

Mathias Döpfner


Lieber Eric Schmidt 143

Jaron Lanier


Wer die Daten hat, bestimmt unser Schicksal 158

Shoshana Zuboff


Schürfrechte am Leben 168

Guy Verhofstadt


Big Data beherrschen! 183

Juli Zeh


Letzte Ausfahrt Europa 190

Joaquín Almunia


Ich diszipliniere Google 196

Sigmar Gabriel


Die Politik eines neuen Betriebssystems 205

Max Otte


Je größer die Mythen vom Netz, desto kleiner die

Menschen 217

Monique Goyens


Türhüter des Netzes 224

Francisco Pinto Balsemão


Der Wettbewerbskommissar irrt 231

Gabor Steingart


Unsere Waffen im digitalen Freiheitskampf 238

Wolfgang Streeck


Kunde oder Terrorist? 247

John Kornblum


Mehr Mut, Europa! 257

Shoshana Zuboff


Der menschliche Faktor 262

Markus Engels


Die Rückkehr der Eindimensionalität 274



Die Autorinnen und Autoren



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Link: Technologischer Totalitarismus – Beitrag von Martin Schulz (FAZ) » ( http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/die-digital-debatte/politik-in-der-digitalen-welt/technologischer-totalitarismus-warum-wir-jetzt-kaempfen-muessen-12786805.html )

Einordnung für die Bildungsarbeit



Die digitale Zukunft der Welt ist in vielen Zusammenhängen Thema in den Bemühungen um Globales Lernen – und auch in vielen anderen Schulzusammenhängen (Politische Bildung, Philosophie - und Ethikunterricht, Informatikunterricht). Der Anmerkung von Martin Schulz im Vorwort des Buches kann man sich nur anschließen: „„Dieses Buch ist ein unverzichtbarer Beitrag zu der Debatte über eine der spannendsten, aber auch größten Herausforderungen, vor der Politik und Gesellschaft heute stehen. Wir müssen darüber diskutieren, wie wir die Demokratie sowie unsere hart erkämpften Grund- und Freiheitsrechte angesichts der technologischen und damit auch sozialen Zeitenwende verteidigen können“2. Für die Unterrichtspraxis kommt hinzu, dass die Beiträge – ursprünglich Beiträge im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung - so gehalten sind, dass sie von einer breiten Leserschaft rezipiert und diskutiert werden können, so auch von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II.









Martin Geisz, August 2015


1S.10 f

2S. 13