Bibliographische Angaben:

Behjat Mehdizadeh: Wie Erinnerung Geschichte schreibt. Kreative Biografie- und Erinnerungsarbeit. Ein Lesebuch. Frankfurt am Main: Brandes & Apsel 2015. ISBN 978-3-86099-925-7

Zum Buch:

In ihrer Einleitung schreibt B. Mehdizadeh: „Das Wissen und das Verständnis für diese Erfahrungen und Geschichten bilden wichtige Voraussetzungen für die gegenseitige Integration aller MitbürgerInnen in unserer Gesellschaft. Sie können, mit Respekt behandelt, zu einem Teil eines aktiven, sozialen Gedächtnisses unserer Gesellschaft (…) werden.“

In einer Zeit, in der kurze Texte und ansprechende Optik lieber aufgenommen werden als lange Abhandlungen, kommt das Buch von Behjat Mehdizadeh gerade richtig. In Zusammenarbeit mit der Fotografin Martina Zimpel hat die Autorin achtzehn biografische Skizzen von verschiedenen Menschen mit Migrationslebensläufen zusammengestellt und in Buchform präsentiert. Die Texte, von den immigrierten Frankfurterinnen und Frankfurtern selbst verfasst, gehen aus einem Seminar für Biografie- und Erinnerungsarbeit hervor, das die Autorin geleitet hat. Dort hat sie mit vielen Mitteln wie Fotos und Erinnerungsgegenständen bewirkt, dass die Teilnehmer sich ihren Erinnerungen stellten und erzählbereit wurden. Die Mitwirkenden lernten, ihre eigenen Lebensläufe gestalterisch zu transformieren.

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Zur Autorin:

Behjat Mehdizadeh, geboren 1957 in Kerman, Iran, Studium der Psychologie an der Ferdowsi Universität Maschad, Studium der Sozialen Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences, Diplom-Sozialarbeiterin (FH) mit Schwerpunkt Migration, Biografie und Kunst. Weitere Zusatzqualifikationen u.a. zur Beraterin für interkulturelle Kommunikation. Informationen der Autorin zu ihren Workshops und Beratungsangeboten können Sie per E-Mail erfragen: biografie.erinnerung@gmail.com

Einordnung für die Bildungsarbeit

Das Buch eignet sich besonders als Anregung zur Biografiearbeit in der Erwachsenenbildung. Aber wegen der sehr ansprechenden äußeren Aufmachung und der Kürze der Texte kann es auch gut an allgemeinbildenden Schulen (ab ca. Klasse 9) eingesetzt werden, weil es zur Beschäftigung mit den Migrationsbiografien motiviert. Durch den lokalen Bezug ist es Frankfurter Schulen besonders zu empfehlen. Besonders für Studierende und Lehrkräfte sind die einleitenden Aufsätze von Dr. Hans Prömper (Biografiearbeit und Erwachsenenbildung) und Prof. Dr. Ursula Apitzsch (Migrationsbiografien im Wandel der Zeit) aufschlussreich zu lesen.