Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - > Globales Lernen


Buchhinweis


Stichworte: Afrika, Simbabwe, Perspektivenwechsel









Bibliographische Angaben:



Jeska, Andrea: SIMBABWE - Agonie oder Aufbruch? Brandes & Apsel Verlag. Frankfurt 2013. 164 S. - ISBN 978-3-95558-041-4




Zum Buch:








Wie konnte es soweit kommen, dass Simbabwe nach der kolonialen Befreiung zu einem unfreien Staat mit einer korrupten „Elite wurde?“ so formuliert der Klappentext eine zentrale Frage, die im Buch gestellt wird.

Eine Antwort versucht eine Journalistin, die das Land aus eigener Erfahrung kennt. „Seit mehr als 20 Jahren liegt Simbabwe in zivilisatorischen Trümmern. Die einstige Kornkammer des südlichen Afrikas ist ein Armenhaus, Menschenrechte werden missachtet, Lebenserwartung und Alphabetisierungsrate sind geschrumpft, die Wirtschaftskraft ist flügellahm. Aufstieg und Untergang des Landes hängen am Staatspräsidenten Robert Mugabe. Einst Befreier von weißer Herrschaft, ist er längst der Unterdrücker seines Volkes. Doch auch in diesen Zeiten der kollektiven Angst beweisen die Menschen Courage und Fantasie. Simbabwe liegt geostrategisch im Zentrum internationalen Begehrens. Ausländische Investoren stehen bereit, angelockt von Gold und Diamanten, Platin und Kupfer. Unter einer neuen Regierung könnte Simbabwe ein Modellland für gerechte Landaufteilung werden. Von der gegenwärtigen Umverteilung der Ackerflächen profitieren die Kleinbauern.“1Sie lässt Farmer und Politiker, Anwälte, Frauenrechtlerinnen und Priester ihre Erfahrungen und Einschätzungen berichten. Eine zentrale Rolle in vielen antworten spielt Mugabe, dessen Macht geworden ist und dazu geführt hat, dass es inzwischen eine Entwicklung ohne gibt . .


Wichtig ist mir ein weiterer Akzent – im Untertitel angedeutet und bereits im Vorwort so umschrieben: „... doch es gibt in Simbabwe auch ein ganz normales Leben, Menschen, denen Mugabe nicht gleichgültig ist, die aber dennoch tun, was sie immer würden. Wer nach Simbabwe reist, der findet eine verblüffende Normalität. Nicht trotz Mugabe, sondern wegen der Menschen. Der afrikanische Optimismus ist berühmt, die Lebendigkeit, die auch dann erhalten bleibt, wenn wenn die Umstände so drückend sind, dass sie einen Europäer in die Knie zwingen, ebenfalls Simbabwer habenn von diesem Optimismus überdurchschnittlich viel. Immer glauben sie an ein besseres Morgen, an einen neuen Tag, der Veränderungen bringen wird.“2


Zur Autorin: ,


Jeska, Andrea Andrea Jeska, Jahrgang 1964, als freiberufliche Journalistin und veröffentlicht ihre Reportagen und Auslandsberichte (u. a. in Die ZEIT, FAZ,) Dokumentarfilme für die ARD (2005) , 2009 wurde sie für den Egon-Erwin-Kisch-Preis nominiert.Im September 2013 erhielt sie den Theodor-Wolff-Preis, den Journalistenpreis der deutschen Zeitungen, in der Kategorie »Reportage/Essay/Analyse« und im Dezember 2013 den Deutschen Reporterpreis 2013 als "Bester freier Reporter3.



Einordnung für die Bildungsarbeit



Globales Lernen braucht Informationen und Perspektiven – sowie Perspektivenwechsel. Dieses Buch bietet beides im Blick auf Simbabwe. Der Untertitel des Buches „Agonie oder Aufbruch“ formuliert eine Zielrichtung, die der Bidungsarbeit Globalen Lernens – im Blick auf Afrika wichtige Impulse gibt. Das Buch empfehle ich für Studierende und Lehrkräfte und auch für fortgeschrittene SchülerInnen in der Sekundarstufe II.




Martin Geisz, Februar 2014


1http://www.brandes-apsel-verlag.de/cgibib/germinal_shop.exe/VOLL?titel_id=58259&titel_nummer=58259&backpage=brap_kurzliste.html&verlag=83&caller=brap&session_id=377232 (2.2.2014)

2S.12

3http://www.brandes-apsel-verlag.de/cgibib/germinal_shop.exe/showtemplate?session_id=377232&page=brap_autor_voll.html&t4a_id=58259&titel_id=58259&caller=brap&backpage=brap_vollanzeige.html