Bibliographische Angaben:

Axel Honneth: Vivisektionen eines Zeitalters - Porträts zur Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts . Edition Suhrkamp. Berlin 2014. ISBN: 978-3-518-12678-3

Zum Buch:

„Vivisektionen“ an lebenden Organismen wollen deren Funktionsweisen herausfinden. Axel Honneth portätiert in diesem Buch Gesellschaftstheoretiker, die mit ihren Entwürfen in den „Fluß der Ereignisse eingreifen, um ihm Erkenntnisse abzuringen, die sie für ihre Theorien fruchtbar machen können“ - für .Rückschlüsse auf einen angemessenen Begriff der Geschichte, der Gesellschaft oder der Politik.“¹ Im Vorwort formuliert der Autor: „Dieser kleine Band versammelt intellektuelle Porträts, die zu sehr verschiedenen Anlässen verfasst worden sind. Die Personen, deren Werk darin vergegenwärtigt wird, teilen jedoch mehr an Gemeinsamkeiten, als die Disparatheit der Anlässe vermuten ließe. Schon in dem ganz äußerlichen Sinn gehören die elf hier behandelten Autorinnen und Autoren zusammen, dass sie die Anstöße zu ihrem theoretischen Schaffen dem historischen Erfahrungsraum des 20. Jahrhunderts verdanken.“² … Die meisten der behandelten Autorinnen und Autoren aber sind gar nicht aus freien Stücken zu Intellektuellen geworden; das Exil und die politische Heimatlosigkeit zwangen sie vielmehr dazu, den historischen Zeitläuften in ihren theoretischen Arbeiten immer auf den Fersen zu bleiben, weil sie nur so ihr Überleben sichern konnten. Insofern dokumentiert der Band auch, wie recht Tony Judt mit seiner Behauptung hatte, daß das 20. Jahrhundert den neuen Intellektuellentypus des »heimatlosen Weltbürgers« hervorgebracht hat.“³ Ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis verdeutlicht Schwerpunkte und Vorgehen.

Inhalt

Zum Autor: Axel Honneth, geboren 1949, Professor an der Goethe-Universität Frankfurt und an der ColumbiaUniversityinNewYork. Außerdem leitet er das Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main.

Leseprobe: http://www.suhrkamp.de/download/Blickinsbuch/9783518126783.pdf (18.09.2014)

Einordnung für die Bildungsarbeit

Globales Lernen braucht den Blick auf Grundlagen, Hintergründe und verschiedene Perspektiven von gesellschaftlichen Entwicklungen. Diese Sammlung von „intellektuellen Porträts von bedeutenden Gesellschafttheoretikern öffnet für Studierende und Lehrkräfte unerwartete Blicke, bietet überraschende Perspektiven – auch für die Planung von Bildungsschwerpunkten, die sich allzu gern eher an Üblichem orientieren.