Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - > Globales - lernen
Buchhinweis
Stichworte: Europa, Spanien, Globalisierung,
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Bibliographische Angaben: |
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Zum Buch:
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Der Autor „verortet seinen politischen Standort zu Beginn des Buches1 und schließt die Darstellung seiner Position so: „...wie will man angesichts der Folter und der Justizwillkür 'objektiv' bleiben? Ich werde die Problematik vom baskischen Blickwinkel aus beschreiben. Meine Position habe ich offengelegt. Den Lesern biete ich Informationen, die sie in den hiesigen Mainstream-Publikationen nicht finden werden“.2 Den Ausgangspunkt benennt die Website des Verlages so: „Nach 40 Jahren parlamentarischer Monarchie ist es noch keiner spanischen Regierung gelungen, das politische Problem mit dem baskischen Norden zu lösen. Weder die Todesschwadronen der GAL noch die umfangreiche Verbotspolitik der letzten 25 Jahre haben es vermocht, die linke Unabhängigkeitsbewegung zu eliminieren. Stattdessen gelang es mit Hilfe internationaler Vermittler, die politischen Umstände derart zu verändern, dass die ETA 2011 die Einstellung des bewaffneten Kampfes verkünden konnte. Unter dem Damoklesschwert weiterer Verbote und Repressionen kämpfen die Verfechter der baskischen Unabhängigkeit um einen „politischen Prozess“, der zu einer Friedenslösung führt. Trotz internationaler Unterstützung des Dialogs enthalten sich Madrid und Paris der konstruktiven Mitarbeit. Nicht nur im Baskenland, sondern auch in Katalonien gewinnt die Unabhängigkeitsbewegung an Boden. Dabei isoliert sich Spanien international weiter: 2013 beeinspruchte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die überlangen Haftzeiten für ETA-Mitglieder. Schon 2008 stellte das UN-Menschenrechtskomitee fest, dass das Vorgehen der spanischen Justiz gegen baskische Medien und zivilgesellschaftliche Organisationen die Meinungs- und Versammlungsfreiheit bedrohe.“3 Nach der Beschäftigung mit dem Baskenland in seinen geografischen, sozialen und wirtschaftlichen Dimension führt der Autor in die baskische Sprache ein liefert eine Skizze des Selbstverständnisses von vielen Basken im 21. Jahrhundert. Es folgt die Darstellung des Kampfes von Basken für die Anerkennung ihrer nationalen Identität und der territorialen Einheit vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. In der vorliegenden 2. Auflage ergänzt Niebel die Analyse des „Ausnahmezustandes“ (2007–2008) mit einer Zusammenfassung des aktuellen politischen Prozesses (2009–2013), der unter anderem die ETA dazu veranlasste, den bewaffneten Kampf einzustellen.
Der Autor4 Ingo Niebel, geboren 1965 in Köln, ist promovierter Historiker und freier Journalist. Er lebt und arbeitet in Köln und Gernika/Guernica. In den vergangenen fünf Jahren hat er sechs Bücher zum Baskenland geschrieben. Seit den 1990er Jahren arbeitet er für baskische Medien, darunter als Deutschland-Korrespondent für die Zeitung „Gara“ sowie für internationale spanischsprachige Medien.
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Einordnung für die Bildungsarbeit |
Globales Lernen braucht den Blick auf die eigene Umgebung – für uns auch die Staaten der Europäischen Union. In Großbritannien gab es gerade eine Volksabstimmung, in der die Schotten gefragt waren, ob sie zukünftig in einem eigenen Staat leben wollen, der weitgehend unabhängig ist. In Spanien melden sich Katalanen und Basken, in Belgien die Flamen in Großbritannien auch die Waliser … 5. Dieses Buch lenkt den Blick auf die Basken und die Forderung nach einem eigenen Staat. Es bietet Basisinformationen, einen deutlich definierten Standpunkt und viele Impulse für eine Diskussion, an der auch Globales Lernen nicht vorbei gehen kann. (ab Klasse 10) |
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Martin Geisz, Oktober 2014
1S.11
2S. 12
3http://www.mediashop.at/typolight/index.php/buecher/items/niebel-ingo---das-baskenland (Aufruf 17.10.2014)
4Quelle: siehe Anm. 3
5Auf der Website http://www.eurominority.eu/version/deu/ gibt es eine ausführliche Übersicht über Minderheiten in der Europäischen Union