Materialien zum Globalen Lernen

Buchhinweis

Stichworte: Lernvoraussetzungen – Schule und Armut

Bibliographische Angaben:	Jahresheft 2013 Schule und Armut Jubiläumsausgabe 128 Seiten ISSN 0176 – 2966 Verlag: Friedrich Verlag
Zum Buch:	Gleichheit, besonders Chancengleichheit gilt als eine der Ausgangsforderungen von Bildungspolitik (fast aller Akteure). Gleichzeitig zeigen die großen laufenden Untersuchungen fast einhellig, das gleiche Bildungschancen und Armut nicht zueinanderpassen. Wer aus armen – benachteiligten Verhältnissen kommt, hat signifikant weniger Chancen. Diesem brisanten Thema widmet der Friedrich Verlag seine Jubiläumsausgabe: das Friedrich Jahresheft 2013, setzt sich kritisch mit dem Thema „Schule und Armut“ auseinander und versucht, Wege aufzuzeigen, den verhängnisvollen Kreislauf von Einkommens- und Bildungsarmut zu durchbrechen. „Kinder- und Jugendarmut sind keine Ausnahmeerscheinung und haben gravierende Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit der Schüler und den Unterricht. Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen werden täglich mit diesem Thema konfrontiert. Wie sollen Lehrkräfte damit umgehen, wie erkennen sie die Not der Armut und was können sie tun? Das Friedrich Jahresheft thematisiert, was Armut konkret für die Schule und den Unterricht bedeutet. Das Heft informiert über Armutsphänomene unserer Zeit, zeigt die damit verbundenen schulischen Risiken auf und bietet wertvolle Anregungen, betroffene Kinder und Jugendliche zu stärken. Praxisnahe Tipps und Unterrichtsbeispiele unterstützen und ermutigen Lehrkräfte, Armutsfolgen wie Bildungsbenachteiligung von Schülerinnen und Schülern erfolgreich entgegenzuwirken und neue Perspektiven zu eröffnen“ - so formuliert der Verlag in seiner Pressemitteilung. Ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis zeigt, wie breit das Thema angegangen wird. Inhaltsverzeichnis1 Editorial 1 Dietlind Fischer | Katrin Höhmann Kinder- und Jugendarmut 4 Was geht das die Schule an? Macht Armut einsam? 8 1 Leben Renate Brügmann-Werger | Matthias Fechner Katrin Höhmann | Dirk Höflich Portraits von Kindern und Jugendlichen in Armut 11 Katrin Höhmann im Interview mit Muhamet Idrizi „Der Faktor glück“ 14 Sabine Andresen | Stephanie Meiland Danijela Milanovic | Judith Blume „Denkst du, die Kinder sind hier arm?“ 16 Sichtweisen und Erfahrungen von Kindern in prekären Lebenslagen Macht Armut sprachlos? 18 Hermann Rademacker Die 2. chance 20 Schulversäumnisse und soziale Benachteiligung 2 Fakten Claudia Laubstein | Gerda Holz | Evelyn Sthamer Aus Kindern werden Jugendliche 25 Armut und die Folgen bis zum Ende der Sekundarstufe I Macht Armut hungrig? 30 Gabriele Bellenberg | Grit im Brahm | Christian Reintjes Strategien gegen Bildungsarmut 32 Kompensatorische Ansätze der Schule gegen ein vielschichtiges Problem Jana Hainsworth Kinderarmut und Kinderrechte in Europa 36 Politik und Praxis am Beispiel des europäischen Netzwerks „Eurochild“ Macht Armut bescheiden? 40 3 Bildung Wolfgang Mack Bildung in Armutslagen 43 Plädoyer für einen erweiterten Bildungsbegriff Stephan Sandkötter Armut und Bildung 46 Zwei Seiten einer Medaille Macht Armut geduldig? 50 Antje Richter-Kornweitz Resilienzförderung armer Jugendlicher 52 Risiko- und Schutzfaktoren im Spiegel der Forschung 4 Lernen Matthias Hahn Solidarität und Mitgefühl 59 Armut als Unterrichtsthema in Religion und Ethik Macht Armut erfinderisch? 62 Dietlind Fischer Armut in Kinderbüchern 64 Stellvertretende Erfahrungen machen Leopold Klepacki Theater in der Schule 68 Ein Mittel zur Kompensation soziokultureller Benachteiligungen? 5 Schule Jan von der Gathen Eltern werden Schüler 71 Eine Grundschule als Lernzentrum des Stadtteils Macht Armut häßlich? 74 Walter Bald Kinderarmut ist unser Thema! 76 Was eine Schule gegen Ausgrenzung von Armut tun kann Gabriela Kreter Die Not erkennen – der Not entkommen 78 Gesundheit als pädagogische Strategie in der Karlschule in Hamm Achim Albrecht und alle sind dabei! 82 Gastronomie mit Anspruch in der Schule Hans Oberhollenzer Schule auf 3 Säulen 85 Ein gebundenes Ganztagsgymnasium auf Gegenseitigkeit Macht Armut dick? 86 6 Geld Wilhelm Breitenbach Armut – auch am Gymnasium?! 89 Tipps und Hilfen für die Bekämpfung von Armut Nina Lawrenz | Marc Böhmann „Meine Eltern sagen, ich darf nicht mit ins Schullandheim“ 92 Wie Klassenlehrer Armut erleben und betroffenen Schülern helfen können Macht Armut fleißig? 96 Anke Hein Individuelle Rechtsansprüche geltend machen 98 Die Umsetzung des Bildungs- und Teilhabepakets in NRW 7 Eltern Katrin Höhmann Die lebensrealität von Schülern begreifen 101 Elternhausbesuche als Basis einer gelingenden Erziehungspartnerschaft Daniela Strezinski Mehr als nur Kaffee trinken 103 Das Elterncafé als Ort des Austauschs und der Unterstützung Hermann Rademacker Im Fokus: die Zusammenarbeit mit Eltern 104 Neue Chancen durch Strukturwandel Macht Armut kriminell? 106 Meike Wiesner Weiblich, ledig, jung, schwanger 108 Beschulung von Teenagermüttern an der Werkstattschule Bremerhaven Katrin Höhmann | Roland Kubitza Kindeswohlgefährdung 110 8 Netze Heinz-Jürgen Stolz ungleiche Lebenschancen 113 Die Bedeutung lokaler Bildungslandschaften für die Armutsdiskussion Macht Armut neidisch? 116 Reinhard Niederbühl | Eva Rühle Ein Gewinn auch für die Kommune 118 Schulsozialarbeit in einem sozialstrukturell belasteten Stadtteil Jochen Brühl Mehr als kostenlose Lebensmittel 121 Die Arbeit der Tafeln Ronald Claus Das Schulbezogene Netzwerk Elbinseln 122 Ein Beispiel für die Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe Macht Armut krank? 124 Jan von der Gathen Ein Bildungscampus mitten in der Stadt 126 Die Vensterschool in Groningen Autoren/Herausgeber/Impressum 128
Einordnung für die Bildungsarbeit	Globales Lernen schaut auf die globale Perspektive, aber unbedingt auch auf die lokalen Voraussetzungen Globalen Lernens. Seit langem gehört der Blick auf die sozialen Verhältnisse unserer SchülerInnen dazu. Dankenswerterweise nimmt dieses Jahresheft das Problem Armut, das sich nicht unbedingt in den Kollegien aufdrängt, in den Blick und bietet ein breites Informations- und Aktivitätsangebotsspektrum. Dem Jahresheft ist ein Planungsposter für einen kollegiumsinternen Fortbildungstag beigelegt, das nur empfohlen werden kann.

Martin Geisz,