Materialien „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ - > Globales Lernen


Buchhinweis











Bibliographische Angaben:



Kruchem, Thomas: Land und Wasser Von der Verantwortung ausländischer Agrarinvestoren im Süden Afrikas. Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, GIZ. Brandes & Apsel Verlag. Frankfurt 1. Auflage 2013 196 S. ISBN 978-3-95558-002-5



Zum Buch:










Gutes Land und Wasser gibt es im südlichen Afrika eigentlich reichlich. Trotzdem importiert Afrika 50 Millionen Tonnen Getreide jährlich. Kleinbauern - 80 % der Bevölkerung leben in Krisen: Input, Technik, Marktzugang, Wissen – und wirtschaftlichen Perspektive fehlen - trotz 50 Jahre Entwicklungshilfe. „Reichen eine demokratische Verfassung und freie Wahlen, um ein Land als Demokratie zu bezeichnen? Oder bedarf es zumindest einer weiteren Voraussetzung? Muss es nicht per definitonem erstes Ziel jeder demokratisch legitimierten Regierung sein, den Menschen eine ordentliche Ernährung zu sichern? Sind nicht ohne ausreichende Ernährung Freiheit und Demokratie Schall und Rauch?

Land und Wasser sind die wichtigsten Ressourcen für unser aller Ernährungssicherheit. Um auf Dauer zu überleben, müsssen wir diese Ressourcen nachhaltig nutzen … In den jungen Staaten Sambia, Mosambik und Tansania ist das mit gewaltigen Herausforderungen verbunden. Ausländische Agrarinvestoren können helfen, sie zu bewältigen; sie können aber auch Armut und Ungerechtigkeit verschärfen.“1 - so umschreibt Thomas Kruchem in der Einleitung seine Ausgangssituation.


Im Focus stehen Agrarinvestitionen, auf die die Regierungen setzen: Ausländische Investoren sollen das Agrar- und Bewässerungspotential mobilisieren; sie sollen, als Partner, den Kleinbauern Perspektiven vermitteln und so Ernährung sichern helfen. Die große Frage angesichts der Landraub-Diskussion: Inwieweit stellen sich die Investoren ihrer Verantwortung für Menschen, Umwelt und Wasserressourcen? Fördern oder bremsen sie Entwicklung?“


Thomas Kruchem hat in Sambia, Mosambik und Tansania zusammen mit drei einheimischen Journalisten recherchiert (Nebert Mulenga in Sambia, William Mapote in Mosambik, Orton Kiishweko in Tansania). Dabei wurde der Blick darauf gerichtet, ob und wie ausländische Agrarinvestoren sozial und ökologisch verantwortlich vorgehen. Das von der GIZ herausgegebene Buch arbeitet offen, es kommt nicht zu einem Ergebnis, das man in einem Abschnitt zusammenfassen könnte. „Uns ist bewusst, dass wir nur einen kleinen Ausschnitt aus der Wirklichkeit von Agrarinvestitionen in Afrika gesehen haben, diesen Teil aber hautnah. Viele Antworten auf unsere Fragen waren kritisch und unverblümt; viele Gesprächspartner thematisierten offen schwerwiegende Herausforderungen Es war für uns ein Frage der Ehre nicht zu zensieren. Vielleicht trägt unsere Suche nach antworten ein wenig bei zu einer konstruktiven Diskussion über Agrarinvestitionen im Süden Afrikas; vielleicht trägt sie bei auch zu der Einsicht, dass nur rücksichtsvolle und faire Kooperation in diesem sensiblen Bereich uns allen nützt.“2



zum Autor:

Kruchem, Thomas Journalist und freier Autor, Spezialist für Entwicklungs- und Wasserthemen.
Zahlreiche Publikationen, darunter Brücken über die Apartheid (1988), Staatsfeind Scientology? (1999). Thomas Kruchem wurde viermal mit dem Medienpreis Entwicklungspolitik des BMZ ausgezeichnet, zuletzt 2009.“3



Einordnung für die Bildungsarbeit



Zukunft von Ernährung und Lebensgrundlagen sind sozusagen eKernthemen von Bildung, die nachhaltige Entwicklung im Blick hat. Dieses Buch öffnet die Sich auf den Süden Afrikas, lässt einheimische Kleinbauern, Agrarinvestoren und viele andere Beteiligte zu Wort kommen. Es verzichtet auf ein schnell festzuschreibendes eindeutiges Ergebnis. Genau diese Arbeitsweise macht das Buch für die Bildungsarbeit interessant. Es lässt Beteiligte zu Wort kommen, bringt viele unterschiedliche Perspektiven ein. Für SchülerInnen (etwa ab Klasse 10) Studierende und Lehrkräfte als Hintergrundmaterial (z.B. bei übergreifenden Projekten) auch in Abschnitten direkt einsetzbar in der Bildungsarbeit.





Martin Geisz,


1S. 7

2S. 20

3http://www.brandes-apsel-verlag.de/cgibib/germinal_shop.exe/showtemplate?session_id=109744&page=brap_autor_voll.html&t4a_id=55898&titel_id=55898&caller=brap&backpage=brap_vollanzeige.html (24.10.2013)